Landau Wirtschaft kompakt: Kreis Germersheim: Qualität im Handwerk sichern

Ein „klares Bekenntnis zum Meisterbrief“ fordert die IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) von den Bundestagskandidaten im Landkreis Germersheim. Hintergrund sind Pläne der EU-Kommission: Sie will die Zugangsvoraussetzungen in Handwerksberufen europaweit angleichen. Darunter würden Qualität und Ausbildung leiden, befürchtet IG-BAU-Bezirksvorsitzende Marina Rimkus. Meisterbetriebe im Landkreis wären besonders betroffen. „Wohin der Abbau von Standards führen kann, zeigt sich im Fliesenlegerhandwerk“, so Rimkus. Im Jahr 2004 wurde hier die Meisterpflicht abgeschafft. Seit 2006 sei die Zahl der Fliesenleger-Betriebe im Bereich der Handwerkskammer (HWK) der Pfalz von 753 auf 1186 im Vorjahr angestiegen – ein Zuwachs von 58 Prozent. „Immer mehr Ein-Mann-Betriebe buhlen um Aufträge. Qualität und Ausbildung bleiben aber oft auf der Strecke“, kritisiert die Gewerkschafterin. Sollte der Trend die ganze Baubranche erfassen, drohe eine Verschärfung des Fachkräftemangels. . Neue Zahlen der HWK nennt Rimkus „beunruhigend“: Lediglich 89 bestandene Meisterprüfungen im Bau- und Ausbaugewerbe zählte die Kammer im vergangenen Jahr. Der Lehrlingsbestand in der Branche ging im Zehn-Jahres-Vergleich um 38 Prozent auf zuletzt 887 Azubis zurück.

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