Landau Wieso die Kita Godramstein Besuch vom Handwerker erhält

Markus Keller (links) und Marcel Libach von der Firma Haag klären die Godramsteiner Kita-Kinder darüber auf, wie Strom gewonnen
Markus Keller (links) und Marcel Libach von der Firma Haag klären die Godramsteiner Kita-Kinder darüber auf, wie Strom gewonnen wird.

Kleine Hände – große Zukunft: Diesen vielversprechenden Wettbewerbstitel des Vereins Aktion Modernes Handwerk nahm der Elternausschuss der Protestantischen Kita Godramstein zum Anlass, dem Erzieherteam Vorschläge zu unterbreiten.

De Idee, den kleinen Forschern das Thema Strom nahe zu bringen, war dann schnell geboren. Der Elektriker Moritz Rebholz fragte bei der Landauer Firma Haag nach und stieß auf offene Ohren. Die Folge: Abteilungsleiter Markus Keller stellte, bestens vorbereitet und ausgestattet , den Kindern an zwei Vormittagen das Berufsbild des Elektrikers vor.

Mit der Frage „Wo kommt denn der Strom eigentlich her?“ holte er die 16 Vorschüler dort ab, wo sie mit ihrem Wissen stehen. Die Antworten sprudelten, bevor das Thema weiter behandelt wurde: „Was macht der Elektriker?“, „Wo gibt es Strom im Haus?“, „Wie kommt der Strom vom Lichtschalter in die Lampe?“ – mit solchen Fragestellungen und Anregungen, die auch die erneuerbaren Energien mit einbezogen, stieß Markus Keller auf großes Interesse. Als optische Stütze erhielt jedes Kind ein großes buntes Blatt mit vielfältigen Stromquellen innerhalb und außerhalb eines Wohnhauses.

Kinder bauen ein Windrad

Nun konnten sich die neugierigen Entdecker in Batterie, Glühbirnchen und Schalter hineindenken. Man fasste sich im Sitzkreis an den Händen und das Licht auf dem umgehängten Papierlämpchen „brannte“, denn der Stromkreis war geschlossen. Natürlich hatten die Erzieherinnen Karin Wambsganß und Michaela Dahms-Hutzl das passende Material aus dem Elektrokasten mit Batterie, Kabel, Schalter und Glühbirnchen gleich zur Hand, um den geschlossenen und unterbrochenen Stromkreis noch einmal zu verdeutlichen. Da war die Begeisterung groß.

Noch einmal tauchte die Frage auf, wo der Strom herkommt, wenn nicht aus der Batterie. Windrad (Generator), Wasserrad (Turbine), Sonne (Fotovoltaik) und Kraftwerke wurden aufgezählt. „Nächste Woche möchte ich mit euch ein Windrad bauen“, gab Keller den Kindern mit auf den Weg. „Und ihr dürft vorher die Holzteile bunt anmalen, so, wie es euch gefällt.“ Da war die Freude riesig, als die fünf Mädchen und elf Jungs sie in den Händen halten durften. Und tatsächlich standen am folgenden Montag alle kleinen Kunstwerke bereit für das nächste Experiment. Krokodilklemmen und Propeller ergänzten den Stromkreis, das Ergebnis des Aufbaus ließ die Kinderaugen erstrahlen.

Berufe werden lebendig gemacht

Die Kita wurde kürzlich mit dem Beta-Gütesiegel rezertifiziert. Diese Auszeichnung können Einrichtungen vom Evangelischen Landesverband erhalten, wenn sie bestimmte Qualitätskriterien erfüllen. Im Kita-Leitbild ist unter anderem von Lebensweltorientierung, Bildung und Partizipation die Rede. Diese Ziele und Vorstellungen zu verwirklichen, setzt Konsequenz voraus. Das Einbinden der Eltern in das Handwerksthema stellt eine der Möglichkeiten dar. Berufe werden lebendig gemacht, das Lebensumfeld findet Einzug in die Einrichtung.

Als Nächstes steht die Erstellung eines Plakates an, das den neu gewonnenen Erfahrungsschatz sichtbar machen soll. Dann wird die Arbeit beim Kita-Marketinghandwerk eingereicht. Dem Landessieger winken 500 Euro. Der bundesweite Wettbewerb wird inzwischen zum zehnten Mal ausgetragen, unterstützt wird er von Handwerkskammern, Kreishandwerkerschaften und Innungen.

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