Landau Wachgeküsst

Aus der seit etwa 25 Jahren nicht mehr betriebenen Nußdorfer Traditionsgaststätte „Zum Schwanen“ ist innerhalb von zwei Jahren ein schmuckes Gästehaus mit acht Doppelzimmern entstanden. Gestern wurde es eröffnet.

Heiner und Monika Sauer vom gleichnamigen Weingut in Böchingen mit Außenstelle in Nußdorf haben das Anwesen bereits 1998 gekauft und von Grund auf saniert und renoviert. Sie hätten viel Geld investiert. Wie hoch die Investition war, wollten sie aber nicht verraten. Doch es hätte für den Bau eines Einfamilienhauses gereicht. Betrieben wird der „Schwanen“ vom Ehepaar Karin und John Greenslade, denen das 100 Meter entfernte Hotel „Villa Delange“ gehört. „Ich bin sehr zufrieden mit dem Werk“, sagte Heiner Sauer gegenüber der RHEINPFALZ. Karin Greenslade, verantwortlich für die Inneneinrichtung des Hauses, dessen Gästezimmer nach deutschen und spanischen Rebsorten benannt sind, nickte bei dieser Feststellung. Auch die Gäste waren begeistert, was aus dem um das Jahr 1910 errichteten und vor der Schließung von Erna Ackermann bewirteten Gasthaus geworden ist. Heiner Sauer kaufte das Anwesen, weil es unmittelbar an sein Weingut Bacchushof angrenzt. Und weil er „das Ensemble total schön“ fand. Als die Greenslades, John ist gebürtiger Australier und seine Ehefrau Karin stammt aus Walsheim, Bereitschaft zur Betreibung als Gästehaus signalisierten, beauftragte Sauer die Werkgemeinschaft Landau mit der Planung des Umbaus. Dabei sei großer Wert auf die Baubiologie gelegt worden, denn Sauer ist Ökowinzer. „Ich habe auf individuelle Einrichtung geachtet“, unterstrich Karin Greenslade. In Nußdorf fand sie alte Möbel, teilweise aus der Gasthauszeit, die hergerichtet wurden. Man habe bewusst keinen 08/15-Stil gewollt. Der „Schwanen“ ist ausschließlich zum Übernachten gedacht. In der „Villa Delange“ mit ihren sieben Zimmern befindet sich die Rezeption. „Villa Delange“ und „Schwanen“ sind zur Zeit ausgebucht. Karin Greenslade geht davon aus, dass unterm Strich 5000 Gäste pro Jahr in den beiden Häusern übernachten werden, zu 50 Prozent werden es Geschäftsleute sein, auch weil sich die Preise im Rahmen halten, wofür es für die „Villa“ lobende Erwähnungen in Fachzeitschriften gab. Ein besonderer Blickpunkt im Gästehaus „Schwanen“ sind alte Schwarz-Weiß-Fotos von Heinrich Strieffler. (güw)

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