Landau Von Liebe und Rock ’n’ Roll
Das Rock-’n’-Roll-Fieber hat vergangene Woche die Schüler im Trifels-Gymnasium in Annweiler erfasst. Mit viel Begeisterung und Elan führten sie das Musical „All shook up“ in der Aula auf. Auch die zahlreich erschienenen Zuschauer konnten sich dem Rhythmus der 1950er-Jahre nicht entziehen.
Fast alle bekannten Songs des ehemaligen Rock-’n’-Roll-Sängers Elvis Presley, wie „Jailhouse rock“, „One night with you“ oder „It’s now or never“, fanden sich in dem Musical von Joe DiPietro wieder. Die Sänger und Schauspieler vom Musical- Theater am Gymnasium haben sich allerhand einfallen lassen. Die jungen Damen, meist „pretty in pink“ oder in den hübschen Petticoats der 1950er-Jahre, und die Jungen in Jeans und Lederjacke spielten und sangen das Stück mit viel Spaß und noch mehr Enthusiasmus. Der „Roustabout“ Chad (Florian Funk), ein Herumtreiber und Hilfsarbeiter, taucht plötzlich auf einem schweren Motorrad und mit Gitarre im Gepäck in einer verschlafenen Kleinstadt im Mittleren Westen auf und mischt dabei die Herzen der dortigen Damen mächtig auf. Vor allem die junge Mechanikerin Natalie (Joelle Jahraus), die bei ihrem Vater Jim (Jan-Niklas Stammler) in der Autoreparatur-Werkstatt arbeitet und Motorräder liebt, verknallt sich sofort in den Draufgänger. Vor allem da er die heißesten Schuhe trägt, die es überhaupt gibt – blaue Wildlederschuhe (blue suede shoes). Doch leider verliebt sich Chad nicht in Natalie, sondern erliegt den Reizen der Museumsleiterin Sandra (Lea Piazza). Natalie versucht mit allen Mitteln, Chad für sich zu gewinnen und übersieht dabei, dass ihr Kumpel Dennis (Felix Becker) Gefühle für sie hat. Sogar als „Kumpel Ed“ verkleidet, nähert sie sich Chad und der hegt auf einmal mehr als Sympathie für „Ed“. Henrietta (Anna-Lena Gläßgen) und der Aufseher (Lukas Pohl) beobachten das Ganze aus sicherer Entfernung. Jim, Natalies Vater, ist ebenfalls von der Museumsleiterin hingerissen. So halten mit einem Mal große Gefühle Einzug in das verschlafene Nest, denn auch die anderen Bewohner spüren die Macht der Liebe. Genau wie Sylvia (Nora Burgard), die Wirtin des Saloons „Sylvia’s Honky-Tonk“ , die schon seit Jahren ein Auge auf Jim geworfen hat. Auch ihre Tochter Lorraine (Katharina Busch) und Dean (Joshua Martin), der Sohn der gestrengen und prüden Bürgermeisterin Mathilda (Meike Malewski), verlieben sich. Und Earl (Flemming Fuchs), der Sheriff im Ort, ist wiederum seit Jahren in die Bürgermeisterin verliebt. Da wird geturtelt was das Zeug hält. Nach einigen Irrungen und Wirrungen findet schließlich jeder Topf sein Deckelchen. Die charmante, kurzweilige Musical-Komödie − dramaturgisch von Michael Braun, choreographisch von Anna-Lena Gläßgen und Hannah Seeber und musikalisch von Oskar Fuchs in Szene gesetzt − fand beim Publikum großen Anklang und erntete viel Applaus. Eigentlich sollte bereits der Montag der vergangenen Woche der Auftakt zu drei Spieltagen sein. Doch aufgrund des plötzlichen Unfalltodes einer Mitschülerin und der Trauerfeier im Trifels-Gymnasium starteten die Aufführungstage erst am Mittwoch. (alve)