Landau Unterstützung bei Krebs-Erkrankung
Für Sophie kam die Krebs-Diagnose aus dem Nichts. „Ich hatte kein erhöhtes Krebsrisiko, die Krankheit gab es bis dahin in meiner Familie nicht“, erinnert sich die 25-Jährige zurück. Vor drei Jahren kam ein erster Verdacht bei einer routinemäßigen Vorsorgeuntersuchung bei der Gynäkologin auf. Da war die junge Frau gerade im Studium, jobbte nebenbei. Es folgten weitere Untersuchungen bei Spezialisten und dann die erschütternde Diagnose: Eierstockkrebs. „Da muss man erstmal klarkommen, das Leben neu sortieren. Alle um einen herum sind mitfühlend, besorgt, und man versucht ständig, alle zu beruhigen“, erzählt die Landauerin im Gespräch mit der RHEINPFALZ. Nach mehreren Operationen in Tübingen hat sie Anfang des Jahres eine Chemotherapie gemacht. Seit Ende August ist sie mit der Bestrahlung fertig. „Eine Prognose gibt es nicht wirklich. Die Ärzte sind da vorsichtig“, erklärt Sophie.
Unterstützung und Solidarität
Neben der medizinischen Komponente spielt vor allem die Seele bei einer Krebsdiagnose eine wichtige Rolle. „Der Austausch mit anderen Frauen ist so wichtig. Jede hat ihre eigene Geschichte“, sagt Sophie, die bei der „Frauenselbsthilfegruppe Krebs“ in Landau schnell Anschluss gefunden hat. Man könne gemeinsam Lachen – aber auch traurig sein. Alles in einem geschützten Rahmen. „Auffangen, informieren und begleiten ist unser Motto“, verdeutlicht Mechthild Junker, die die Landauer Selbsthilfegruppe leitet. Sie selbst hatte in den vergangenen Jahren dreimal mit einer Krebserkrankung zu kämpfen und auch bei ihr liegt kein erhöhtes Risiko in der Familie. Neben regelmäßigen Gruppentreffen unternehmen die Frauen der Gruppe Ausflüge wie Waldbaden, Jin Shin Jyutsu oder gemeinsame Abendessen. Zuletzt wurden zusammen mit den Landfrauen Mörlheim Herzkissen genäht, die speziell für Frauen mit Brustkrebs konzipiert wurden. Nach einer Operation drücken die Narben, die Kissen sorgen für Entlastung – und sind ein Zeichen der Unterstützung und Solidarität. „Der Näh-Abend mit den Landfrauen war ganz wunderbar, es sind 64 Kissen entstanden, die wir nun an die Kliniken bringen und den Frauen schenken“, sagt Mechthild Junker.
Vorsorge ernst nehmen
Den beiden Frauen liegt vor allem das Thema Vorsorge am Herzen: „Meine Erkrankung ist bei einem Routine-Termin entdeckt worden. Eine frühe Erkennung ist so wichtig, um die Heilungschancen zu erhöhen“, appelliert Sophie an Frauen, die Vorsorge ernst zu nehmen. Die Medizin mache stets Fortschritte, es gebe neue Therapien und Medikamente, wissen die beiden Frauen. Dennoch ist Krebs nach wie vor eine der häufigsten und tödlichsten Krankheiten in Deutschland.
Info
Die Frauenselbsthilfegruppe Krebs trifft sich einmal im Monat. Kontakt und Infos bei Mechthild Junker, 0176 20838642, mechthild.junker@googlemail.com, www.frauenselbsthilfe.de.