Landau Unfallchirurg Werner Jung in Ruhestand verabschiedet

Werner Jung (rechts) überreicht den Staffelstab, einen Kunststoffoberschenkelknochen mit einem Osteosynthese-Nagel, an seinen Na
Werner Jung (rechts) überreicht den Staffelstab, einen Kunststoffoberschenkelknochen mit einem Osteosynthese-Nagel, an seinen Nachfolger Dirk Gehm, zuvor Leitender Oberarzt.

Das Vinzentius-Krankenhaus in Landau hat den langjährigen Chefarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Werner Jung, in den Ruhestand verabschiedet.

Der gebürtige Koblenzer hatte 30 Jahre die Leitung der Klinik inne, seit 2005 als Chefarzt. Als Leitender Oberarzt war Jung 1992 nach Landau gekommen. Im Lauf seiner Tätigkeit habe er das Vinzentius-Krankenhaus zu einer Schwerpunktklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie entwickelt, heißt es in einer Mitteilung des Krankenhauses. Mit der berufsgenossenschaftlichen Zulassung zur Behandlung von Schwerverletzten sei die Klinik erster Ansprechpartner bei schweren Verkehrsunfällen und Verletzten in der Südpfalz.

Jung und sein Team feierten 2008 die Etablierung des regionalen Traumazentrums als erste Klinik in der Südpfalz und zweites Haus in der Vorderpfalz nach der BG-Unfallklinik in Oggersheim. Das Zentrum sei so organisiert, dass es keine Zeitverluste in den Behandlungsabläufen gebe, hatte Jung die Aufgaben umschrieben, vom Unfallort aus nehme der Notarzt bereits Verbindung zum Haus auf.

Ein Meilenstein für die Abteilung war 2014 die Zertifizierung als Endoprothesenzentrum für künstliche Gelenke. Hinzu kamen unter Jungs Führung die Spezialisierung in der arthroskopischen Chirurgie, der Wirbelsäulen- und der Beckenchirurgie.

Kinder aus Afghanistan operiert

Seit über 20 Jahren werden auf Vermittlung des Internationalen Friedensdorfs Oberhausen von den Unfallchirurgen im Stift immer wieder Kinder aus Krisengebieten operiert und über Monate gesund gepflegt. Sie kamen überwiegend aus Afghanistan: ob Arif, Ani Reza, Roman, Halima, Rana oder zuletzt der Junge Sahib. Jung und seine Kollegen operierten die Kinder zum Teil mehrfach. Die Kosten dafür trug das Haus. „Wir tun das aus Nächstenliebe und aus Gründen der Hilfsbereitschaft für ein armes Kind“, begründet Jung einst im RHEINPFALZ-Gespräch sein Engagement. Schließlich sei das Stift ein christliches Haus.

Mit einer vorweihnachtlichen Feier verabschiedete sich der Mediziner von allen Mitarbeitern, dankte seinen Kollegen und seiner Familie. Sein Nachfolger ist Chefarzt Dirk Gehm, seit Jahren Leitender Oberarzt der Abteilung. Gehm möchte das Spektrum der großen Fachabteilung mit Akuttraumatologie, Alterstraumatologie, Sporttraumatologie, Endoprothetik, Wirbelsäulenchirurgie und konservative Orthopädie weiter ausbauen.

x