Landau Umweltschützer kritisieren Vorgehen auf Taubensuhl
„Die Aufschüttungen auf dem Taubensuhl reihen sich ein in eine ganze Serie von Wunden, die dem Pfälzerwald immer häufiger geschlagen werden, ohne dass anscheinend behördlicher Einhalt geboten wird.“ Das sagt der Bund für Umwelt und Naturschutz Südpfalz.
Im Fall Taubensuhl irre der Pächter Thorsten Holch, und die Forstwirtschaft jubele grundlos, wenn beide daran festhielten, dass mit Äsungswiesen etwas Gutes für Tiere und Pflanzen im Wald getan werde. „Durch diese als richtig gepriesene Ablenkungsfütterung wird der Rotwildbestand vergrößert, der Verbiss an Bäumen und damit der Wertverlust des Wirtschaftsfaktors Wald nimmt eher zu“, schreibt Pressesprecher Ulrich Mohr. Dies könne nur heißen, dass die Jagdbehörden endlich höhere Abschussraten verlangen müssten. „Was früher einmal Wolf und Bär erledigten, ist jetzt von der Jägerschaft zu leisten, anstatt darauf zu drängen, den Wald in einen Wildtierzoo zu verwandeln“, so Mohr. Im Übrigen sei gegenüber allen Auslegungs-Eiertänzen der Landauer Umweltbehörde darauf hinzuweisen, dass es gemäß Bundesnaturschutzgesetz Ziel sein müsse, naturnahe Wälder aufzubauen und diese ohne Kahlschlag nachhaltig zu bewirtschaften. Rheinland-Pfalz habe das Konzept der naturgemäßen Waldwirtschaft in den 1990er-Jahren eingeführt. „Diese Zielsetzungen vertragen sich nicht mit dem massenhaften Einbau von fremdem Aushubmaterial jedweder Herkunft und Beschaffenheit – genauso wenig wie mit einem Wildbestand, der bald eher einem Streichelzoo gleicht.“ Aus dem selben Grund sei auch darauf hinzuweisen, dass Böden, die die Bodenfunktionen nach dem Bundesbodenschutzgesetzes erfüllen, besonders geschützt seien. Das Ein- und Aufbringen von Materialien sollte auf diesen Flächen ausgeschlossen sein. Dies gelte auch für Böden im Wald, in Wasserschutzgebieten, in Nationalparken und Biosphärenreservaten. „Es wäre daher Ausdruck eines couragierten Behördenhandelns, wenn Herr Holch sein Aushubmaterial umgehend abfahren müsste“, schließt Mohr. (git)