Landau Symbol für ein respektvolles Miteinander

„Komm, wir pflanzen einen Friedensbaum.“ So lautet die Einladung der Muslimischen Ahmadiyya-Gemeinde, der Katholischen Jungen Gemeinde (KJG), der Orts- und Verbandsgemeinde Lingenfeld zu einer Aktion am Sonntag, 6. November. Sie soll als Geste des Friedens und der Freundschaft zwischen den Religionen verstanden werden.

Es gibt es ein interreligiöses Friedensgebet in der katholischen Kirche St. Martinus, wobei im Wechsel aus der Bibel und dem Koran vorgelesen wird. Jeder Besucher kann ein Gebet in seiner Sprache auf ein Blatt schreiben und dieses an einen symbolischen Baum hängen. Einige Gebete werden stellvertretend vorgetragen. Danach folgt die Baumpflanzaktion. Gestiftet wird der Baum von Majlis Ansarulla Deutschland, einer Unterorganisation der Ahmadiyya Muslim Jamaat. Diese Gemeinde hat in den vergangenen Jahren in über 500 deutschen Städten Bäume als Geste des Friedens und der Freundschaft gespendet. „Lassen Sie uns gemeinsam ein Zeichen für ein friedliches und respektvolles Miteinander setzen“, sagt Shahid Muhammad, Vorsitzender von Majlis Ansarulla Ludwigshafen. „Jeder Baum steht für Frieden. Wir haben schon 55 im Rhein-Neckar-Kreis gepflanzt.“ Auch in Germersheim und Rülzheim wachsen bereits Friedensbäume (wir berichteten). „Unser Motto ist ,Liebe für Alle – Hass für Keinen. Wir Muslime stehen für Frieden, Freundschaft und Loyalität.“ Für Tazeem Ahmed von der Ahmadiyya-Gemeinde und die übrigen muslimischen Gemeindemitglieder stelle es „überhaupt kein Problem“ dar, im Haus Gottes gemeinsam mit den Christen zu beten. Ganz im Gegenteil, er stieß bei seinem Bibelstudium auf Textaussagen, die sich mit denen im Koran decken. „Die Liebe zum Land und auch die Liebe zu unserem neuen Heimatland ist ein Teil unseres Glaubens. Wir wollen alle Frieden, gleich welcher Religion, ohne ihn geht es nicht“, sagt Tazeem Ahmed. Pastoralreferent Thomas Bauer freut sich, dass mit dem interreligiösen Friedensgebet und dem -baum andere Schlagzeilen Beachtung finden werden, als in den Wochen zuvor, in denen es um die Gegner des Moscheebaus in Germersheim ging. „Unser Baum, den wir gemeinsam pflanzen, ist auch ein Symbol für die Begegnung und die Freundschaft zwischen uns. Das, was im Kleinen als Samen oder junges Pflänzchen beginnt, Wurzeln schlägt und immer weiter wächst, das sind auch wir. Aus fremden Menschen werden Bekannte und schließlich Freunde. Nur so kann es gehen“, sagt Bauer. Die KJG veranstaltete vor zwei Jahren ihre erste Friedensaktion unter dem Motto „Unser Kreuz hat keinen Haken“. Nach dem ersten gemeinsamen Friedensgebet und dem Moscheebesuch in Mannheim habe sich inzwischen eine Freundschaft entwickelt, sagen Lea Heinrich und Nico Mincolelli vom Leitungsteam der KJG. „Wir wünschen uns noch viele weitere gemeinsame Aktionen mit der Ahmadiyya-Gemeinde. Durch solche Friedensaktionen kommen Menschen miteinander ins Gespräch, sie lernen sich kennen und machen neue Erfahrungen. Das fördert ein gutes Miteinander.“ Termin Interreligiöses Friedensgebet mit Baumpflanzaktion und Umtrunk am Sonntag, 6. November, um 15 Uhr in der katholischen Kirche St. Martinus Lingenfeld. Alle Bürger sind eingeladen. |smoh

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