Landau Studentenzimmer für Touristen: „Ein schlechter Witz“

Dem Studierendenwerk Vorderpfalz fehlt Umsatz. Der Mensa-Umsatz ist um über 96 Prozent zurückgegangen, 40 Prozent der Zimmer ste
Dem Studierendenwerk Vorderpfalz fehlt Umsatz. Der Mensa-Umsatz ist um über 96 Prozent zurückgegangen, 40 Prozent der Zimmer stehen leer.

Den Vorschlag des Wissenschaftsministeriums, Zimmer in Studierendenwohnheimen an Touristen zu vermieten, nennt Landaus Oberbürgermeister Thomas Hirsch (CDU) einen schlechten Witz. Das Land mache sich mit dieser Idee einen „schlanken Fuß“. Der Vorschlag müsse nicht nur der Hotelbranche wie ein Schlag ins Gesicht vorkommen, er werde auch der wichtigen Funktion des Studierendenwerks nicht gerecht und achte schon gar nicht die Sorgen der Mitarbeiter, die um ihren Arbeitsplatz bangten, betont Hirsch. Andere Bundesländer stützten die Studierendenwerke mit deutlichen Finanzhilfen. Hirsch und Uni-Beauftragte Hannah Trippner (Grüne) fordern eine „angemessene finanzielle Überbrückungshilfe“ für das Werk. Es sei schlimm genug, dass durch die Pandemie die Ausbaupläne des Studierendenwerks am Standort Landau ausgesetzt seien, nun gelte es aber, die Grundstruktur zu retten. Es sei ein Makel, dass es dem zuständigen Ministerium offensichtlich einmal mehr nicht gelinge, vom Landeskabinett das nötige Geld zu erhalten. Das sei bereits bei der geplanten Uni-Fusion ein Problem und setze sich jetzt bei dem in Not geratenen Studierendenwerk fort, betonen die Amtsträger.

Das Studierendenwerk hat wegen der ausgesetzten Präsenzpflicht der Studierenden an den Unis und Hochschulen einen drastischen Umsatzeinbruch zu beklagen. Zunächst werden die Verträge von 51 Mitarbeitern nicht verlängert, ohne Hilfe drohten weitere Einschnitte, sagte Sprecher Thomas Mosthaf der RHEINPFALZ. Das Wissenschaftsministerium unter Leitung von Konrad Wolf (SPD) verwies darauf, dass die mögliche Nutzung durch Dritte erlaubt sei. Die Vermietung von Zimmern an Touristen könne „eine sinnvolle Maßnahme sein, um Leerstände zu vermeiden“.

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