Landau Steherqualitäten

Wer glaubt, dass sich der umtriebige und fleißige Vermessungsoberamtsrat außer Dienst nun endgültig aufs Altenteil zurückzieht und als Ruheständler bei einem guten Glas Wein nur noch Bücher liest, irrt. Der Jubilar kandidiert zum achten Mal für den Stadtrat und hat gute Chancen, auf seinen angestammten Platz im Ratssaal zurückzukehren. Nur Ortsvorsteher will er nicht mehr werden. In seinem Leben hatte Rudi Eichhorn viele Ämter: in der Politik, im Sport, in diversen Vereinen. Er hat sie im Laufe der vergangenen Jahre alle abgegeben. Er amtiert nur noch als Vorsitzender des Ehrungsrates des Pfälzer Handball-Verbandes, dessen Ehrenpräsident er ist. „Was ich in meinen ehrenamtlichen Funktionen erreicht habe, stimmt mich zufrieden“, sagt Eichhorn. Was treibt einen 75-Jährigen an, eine weitere Legislaturperiode im Stadtrat ins Auge zu fassen? Eichhorn wird das seit der Kandidatenaufstellung seiner Partei immer wieder gefragt. Falscher Ehrgeiz sei es nicht. Im RHEINPFALZ-Gespräch betont er: „Ich wollte eigentlich auf der CDU-Liste ganz weit hinten stehen. Aber meine Fraktion meinte, ich sollte im Bauausschuss weitermachen und dann müsste ich nach vorne rücken. So stehe ich jetzt auf Platz 15.“ Sollte es mit der Wiederwahl nicht klappen, wäre das für den Nußdorfer „kein Beinbruch“. Die Chancen auf den Wiedereinzug ins Stadtparlament schätzt er als gut ein und versichert: „Ich bin noch nicht ratsmüde, denn die Arbeit im Stadtrat ist eine sehr interessante Aufgabe, die nach wie vor Spaß macht.“ Noch bis zur konstituierenden Ratssitzung gehört Rudi Eichhorn dem Haupt- und Bauausschuss, dem Werksausschuss Gebäudemanagement sowie dem Sportausschuss und Sportstättenbeirat an. Er verspricht, dass er bei einer Wiederwahl bereit sei, mit der gleichen Intensität weiter zu arbeiten wie seit dem ersten Einzug in den Rat 1979. Und warum will er nicht wieder Nußdorfer Ortsvorsteher und Mitglied im Ortsbeirat werden? „15 Jahre Ortsvorsteher sind genug, denn es handelt sich um ein sehr zeitintensives Amt. Zwei wichtige Ämter wie bisher zu bekleiden, würde mich an gesundheitliche Grenzen bringen. Das will ich nicht riskieren. Im Stadtrat sehe ich mich im Falle eines Wiedereinzugs weiter auch als Vertreter des Stadtteils Nußdorf.“ Eichhorn war in der Vergangenheit auch auf CDU-Ebene stark engagiert: Stadtrat, Ortsbeirat, Ortsvorsteher, Kreisvorstand, Kommunalpolitische Vereinigung Rheinhessen-Pfalz, Landesparteiausschuss. Er hatte verantwortungsvolle Ämter im Sport inne: Sportwart und Vorsitzender des Turnvereins Nußdorf, Vizepräsident und Präsident (1999-2008) des Pfälzer Handball-Verbandes, stellvertretender und Vorsitzender des Sportkreises Landau. In seinem Heimat-Stadtteil amtierte er in verschiedenen Funktionen: Vorsitzender der Interessengemeinschaft der Vereine, stellvertretender und Vorsitzender des Krankenpflege- und Kindergartenvereins, Vorsitzender des Fördervereins Weinerlebnispfad. „Halbherzigkeit ist meine Sache nicht“, bilanziert Eichhorn. Mit seinem Leben sei er privat und beruflich sehr zufrieden. Dass seine Ehefrau immer mitzog, dafür ist er dankbar. Künftig will er mehr Zeit mit seinen vier Enkeln verbringen.

x