Landau SPD unterstützt Tempo-30-Vorschlag für Landau

Tempo 30 kann bisher innerorts noch nicht flächendeckend eingerichtet werden.
Tempo 30 kann bisher innerorts noch nicht flächendeckend eingerichtet werden.

Landau. Die Landauer Sozialdemokraten unterstützen die Überlegungen der Grünen, in Landau großflächig Tempo 30 einzuführen. Die SPD setze sich seit vielen Jahren selbst dafür ein, betont der Fraktionsvorsitzende und Landtagsabgeordnete Florian Maier.

Flächendeckend Tempo 30, mit Ausnahme der Hauptverkehrsachsen, war bereits ein Punkt im Wahlprogramm von Bürgermeister Maximilian Ingenthron zur Oberbürgermeisterwahl 2015. Maier verweist darauf, dass zahlreiche Tempo-30-Initiativen in den Stadtdörfern sowie zuletzt vorm Otto-Hahn-Gymnasium auf SPD-Anträge zurückgingen. Es wären sogar schon heute mehr Geschwindigkeitsreduzierungen möglich, wenn die Koalition nur wollte. CDU und Grüne hätten eine Temporeduzierung in der Hindenburgstraße abgelehnt, erinnert er.

Wie Verkehrsdezernent Lukas Hartmann (Grüne) am Freitag auf Anfrage bestätigte, will die Grünen-Fraktion im Stadtrat beantragen, dass Landau Modellkommune für Tempo 30 wird.

Bisher ist es in Rheinland-Pfalz schwierig, innerorts flächendeckend Tempo 30 einzuführen, obwohl sowohl das Verkehrs- als auch das Umweltministerium Wege aufzeigen, wie so etwas umzusetzen ist. Es bedarf dazu bisher des Nachweises, dass eine Verkehrsgefährdung durch Tempo 50 vorliegt oder dass es zu einer zu großen Lärmbelastung kommt. So schreibt das rheinland-pfälzische Verkehrsministerium auf seiner Homepage, dass landesweit mindestens 112.000 Menschen allein durch den Straßenverkehr Lärmpegeln ausgesetzt seien, die die Gesundheit beeinträchtigen könnten. Es hat schon 2016 eine Handreichung erlassen, wie Tempo 30 aus Lärmschutzgründen umgesetzt werden kann. Das Umweltministerium hält dies sogar auf Hauptstraßen für möglich und beruft sich dabei auf Professor Hartmut Topp vom Institut für Mobilität und Verkehr der Technischen Universität Kaiserslautern. Der nennt den gleichmäßigeren Fahrverlauf als Schlüssel für weniger Lärm und eine bessere Luft und betont zusätzlich die erheblich reduzierte Unfallgefahr. Topp ist überzeugt, dass die Leistungsfähigkeit von Kreuzungen den Verkehrsfluss mehr beeinflusst als Tempo 30 statt 50 auf Hauptverkehrsstrecken.

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