Landau/Mainz Präsidentin May-Britt Kallenrode verlässt Uni Koblenz-Landau

May-Britt Kallenrode hat ihr Amt 2017 angetreten. Links Wissenschaftsminister Konrad Wolf, rechts ihr Vorgänger Roman Heiligenth
May-Britt Kallenrode hat ihr Amt 2017 angetreten. Links Wissenschaftsminister Konrad Wolf, rechts ihr Vorgänger Roman Heiligenthal.

May-Britt Kallenrode, seit 2017 Präsidentin der Universität Koblenz-Landau, wird Präsidentin der Uni Hildesheim. Die Physikerin ist am Freitag bei neun Ja-Stimmen und je zwei Enthaltungen und Nein-Stimmen vom Senat gewählt worden, teilt die niedersächsische Uni mit. Damit geht die Chefin der Doppel-Uni mitten in der Auflösungsphase.

Es würden nun Verhandlungen aufgenommen, dass Kallenrode zum 1. Januar die Präsidentschaft in Hildesheim übernimmt, teilt die dortige Uni auf ihrer Homepage mit. Das sind zwei Jahre, bevor die Landauer Uni von der Koblenzer abgespalten und mit der Technischen Uni Kaiserslautern fusionieren soll. Damit steht die turbulente Hochschulstrukturreform von Wissenschaftsminister Konrad Wolf (SPD) erneut vor einer schwierigen Hürde.

Schwieriger Prozess

Der Prozess war von Beginn an mit Kritik überzogen worden. Zunächst hatte Wolf zwar die Presse, nicht aber die Mitarbeiter und Lehrkräfte über die Pläne informiert. Danach gab es Auseinandersetzungen über die Form der geplanten Fusion und die Zusammensetzung der Gremien. In dieser Phase hat auch die Kaiserslauterer Seite immer wieder die Landauer Kollegen und deren Leistungsfähigkeit abgewertet. Ein Grund: Landau ist seit Jahren unterfinanziert, eine Besserung ist nicht in Sicht. Im Mai wurde bekannt, dass Kaiserslautern bereits zwei Millionen Euro zur Bewältigung der Fusion bekommen hat, Landau damals erst 600.000 Euro von versprochenen 2,2 Millionen.

Ein Problem bei der Fusion war, dass Kallenrode für Koblenz und Landau hätte sprechen müssen. Das sei ohne rechtliche Schwierigkeiten nicht möglich, betonte die Präsidentin zu mehreren Gelegenheiten. Auch deshalb war der Prozess lange Zeit schwierig: Niemand konnte die Teil-Uni Landau vertreten. Diese Rolle hat im Laufe des Prozesses die Landauer Vize-Präsidentin Gabriele Schaumann übernommen.

Mitarbeiter verlassen die Uni

Nach Informationen der RHEINPFALZ bewertet Kallenrode ihren anvisierten Abgang nicht als sonderlich dramatisch für die Zukunft der Uni und den Fusionsprozess. „Da die mir im Übergangsgesetz zugewiesene Rolle allerdings minimal ist, dürfte mein Weggang auch relativ wenig Einfluss auf die Übergangsphase haben“, schreibt sie laut der Information in einer E-Mail an den Uni-Senat, den Hochschulrat und das Kuratorium. Gerüchten, dass Kallenrode nach der Trennung die Uni Koblenz leiten werde, hat die Präsidentin stets deutlich widersprochen. Wie die Ausstattung der Uni Koblenz aussehen wird, ist noch nicht klar.

Kallenrode ist mit ihrem Abgang nicht allein. Viele Mitarbeiter haben die künftig nicht mehr existente Zentralverwaltung in Mainz verlassen. Auch von Dozenten in Landau ist zu hören, dass sie sich wegen der unklaren Zukunftsperspektiven anderweitig orientieren wollen.

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