Landau Petition zur Fertigstellung der Seibel-Ruine

Seit Jahren eine Ruine: die alte Volksbank am Stiftsplatz.
Seit Jahren eine Ruine: die alte Volksbank am Stiftsplatz.

Die Regionalverband Südpfalz des Vereins Stadtbild Deutschland startet eine Petition für die Fertigstellung der Bauruinen am Stiftsplatz in Landau.

Der Platz zähle mit seinen historischen Gebäuden zu den bedeutenden Plätzen der Altstadt Landau und sei unverzichtbarer Bestandteil der Landauer Identität und Attraktivität, schreibt Sprecher Mario Albers. Trotz der vorbildhaften Sanierung des Hauses der heutigen Patisserie Theodor zeige der Platz und sein Umfeld jedoch insgesamt deutliche Spuren von Vernachlässigung und Niedergang. „Viele Häuser warten auf ihre Sanierung. Dabei hat dieser Platz das Potenzial einer positiven wirtschaftlichen Entwicklung mit Folgewirkung auch für die angrenzende Markstraße.“

Leute schütteln den Kopf

Seit mehr als 15 Jahren stünden nun die beiden Häuser Martin-Luther-Straße 2 – im Volksmund heißt die ehemalige Volksbank „die Seibel-Ruine“ – und das Nachbarhaus Abendschein, Marktstraße 95, leer und verfielen, was das Erscheinungsbild des Stiftsplatzes massiv negativ belaste. Lange zuvor war mit der Entkernung und der Sanierung der beiden historischen Gebäude begonnen worden. Die Fassaden wurden gesichert, tragende Balken eingezogen und neue Fenster eingepasst. „Nach mutmaßlichen Streitigkeiten der Eigentümerin mit der Stadtverwaltung wurden die Arbeiten jedoch eingestellt und ruhen seitdem“, betont Albers.

Einheimische und Touristen würden immer wieder den Kopf schütteln über diesen seit so vielen Jahren untragbaren Zustand. „Unsere Kommunalpolitiker haben wiederholt und tapfer versucht, die Eigentümerin zum Verkauf oder zum Weiterbau zu ermuntern. Selbst Enteignungsverfahren wurden eingeleitet, die jedoch, offenbar aufgrund rechtlicher Mängel im Gesetz, trickreich ausgehebelt werden konnten.“

Nur eine Lösung

Angesichts dieser verfahrenen Situation bleibt aus der Sicht des Regionalverbandes Südpfalz des deutschlandweiten Vereins nur ein Weg, um das Problem zu lösen: Der öffentliche Druck durch die Landauer Bürger und Freunde der Stadt. „Die Entwicklung unsere Altstadt darf nicht in den Würgegriff einer einzelnen Investorin geraten“, betont Verbandsleiter Mario Albers, „denn sie gehört nicht einer einzelnen Person. Es ist unsere Altstadt. Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen (Artikel 14, 2 Grundgesetz).“

Daher startet der Regionalverband Südpfalz nun die Petition

„Altstadt bewahren - Zukunft sichern, Rettet den Stiftsplatz! Für die denkmalgerechte Fertigstellung der Häuser Martin-Luther-Straße 2/Marktstraße 95“. Mit ihrer Unterschrift appellierten die Bürger an die Eigentümerin, die Gebäude bald fertigzustellen oder sie an die Stadt oder einen geeigneten Investor zu verkaufen. Der Regionalverband Südpfalz ruft alle Einwohner und Freunde Landaus auf, zu unterzeichnen. Viele Politiker – darunter auch OB-Kandidaten – hätten bereits ihre ausdrückliche Unterstützung zugesagt.

Info

  • Wer unterschreiben möchte, kann sich per Mail wenden an: suedpfalz@stadtbild-deutschland.org. Der Verein wird ab 21. Mai samstags in der Fußgängerzone präsent sein und auch Unterschriftenlisten in Landauer Geschäften auslegen.
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