Landau Oberbürgermeister schlägt Bau-Beirat vor

Wenn nachverdichtet wird und/oder neue Bebauung dem Bestand auf die Pelle rückt, sind Konflikte programmiert.
Wenn nachverdichtet wird und/oder neue Bebauung dem Bestand auf die Pelle rückt, sind Konflikte programmiert.

In Landau wird viel gebaut, und das führt immer wieder auch zu Konflikten mit der Nachbarschaft. Jüngste Beispiele sind die Münchener Straße, davor die Annweiler Straße, die Schlettstadter Straße und die Zweibrücker Straße, wo sich jeweils Nachbarn durch heranrückende Bebauung bedrängt fühlten. Dass solche Nachverdichtungen zwar dem Baurecht entsprechen können, aber trotzdem nicht immer auf Gegenliebe stoßen, hatte Oberbürgermeister Thomas Hirsch (CDU) schon mehrfach thematisiert. Problematisch sind insbesondere Fälle, wenn es keinen Bebauungsplan gibt und sich ein Vorhaben nach dem recht unkonkreten Paragrafen 34 des Baugesetzbuches in seine Umgebung einfügen muss. Er hatte deshalb kürzlich einen Gestaltungsbeirat ins Gespräch gebracht, der im Streitfall schlichten soll.

Hirsch plant Experten-Gremium

Hirsch hat dies nun konkretisiert. Nach Mitteilung der Stadt könnte der Beirat künftig Bauvorhaben im Hinblick auf deren städtebauliche, architektonische und gestalterische Wirkung einordnen, Auswirkungen auf das Stadtbild beurteilen und bei Interessenskonflikten zwischen Investoren, Anliegern und Stadt vermitteln. Hirsch hat nun seine Verwaltung beauftragt, die Einrichtung eines solchen Schiedsgremiums zu prüfen. Er weist auch darauf hin, dass die öffentlichen Diskussionen um Bauvorhaben nicht nur auf die unmittelbare Nachbarschaft beschränkt sein müssen, sondern dass die Gestaltungsqualität und die Dimensionierung von Nachverdichtungen auch „von allgemeinem, baukulturellem Interesse ist“.

Hirsch hat kein ständiges Gremium im Blick, sondern will eine Runde mit unabhängigen Experten ins Leben rufen, die projektbezogen zusammentreten und den Stadtvorstand, den Stadtrat, die Verwaltung und natürlich auch die Bauenden unterstützen und einen Beitrag zum Interessensausgleich leisten. Ein solches Gremium könnte auch interkommunal arbeiten, also auch andere Städte und Landkreise in der Südpfalz beraten.

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