Arzheim Neubaugebiet: Erschließung hat begonnen

Zufahrtsstraßen und Regenrückhaltebecken wurden bereits ausgebaggert.
Zufahrtsstraßen und Regenrückhaltebecken wurden bereits ausgebaggert.

Geplant wird für ein Neubaugebiet in Arzheim schon seit gut zehn Jahren. Nachdem das Vorhaben zwischenzeitlich zu scheitern drohte, geht es jetzt endlich mit der Erschließung los. Bereits vor dem offiziellen Startschuss waren die großen Bagger zugange.

Auf rund 18.000 Quadratmetern Fläche sollen 22 Einfamilienhäuser, acht Doppelhäuser und ein Mehrfamilienwohnhaus mit acht Wohneinheiten entstehen, fasst Kerstin Weinbach, Leiterin der Abteilung Stadtentwicklung, die Planungen zusammen. Die Erschließung des Arzheimer Neubaugebiets, ergänzt Ralf Bernhard, Leiter der Abteilung Straßen, wird die Stadt rund 1,6 Millionen Euro kosten. Neben den klassischen Angeboten wie Strom, Wasser und Abwasser seien Breitband- und Glasfaserkabel mittlerweile Standard.

Wenn alle Häuser stehen, werden rund 12.600 Quadratmeter der gesamten Fläche bebaut sein. Deshalb habe das Regenrückhaltebecken, das schon ausgebaggert ist, eine zentrale Funktion, erläutert Bernhard. Das Wasser soll dann gezielt in den Ranschbach abgeleitet werden, dabei soll möglichst das meiste Regenwasser versickern. Vorsichtshalber seien die bereits bestehenden Rückhaltebecken in den Weinbergen gerodet worden, damit sie in Zukunft auch das Regenwasser wieder zurückhalten.

Erbengemeinschaft brachte Pläne ins Wanken

Während Oberbürgermeister Dominik Geißler (CDU), Bürgermeister Maximilian Ingenthron (SPD) und Ortsvorsteher Klaus Kißel (SPD) symbolisch die Spaten zum offiziellen Baubeginn schwingen, diskutiert Beigeordneter Lukas Hartmann (Grüne) mit Arzheimern die Wegführung und die Frage der Versiegelung der Landschaft anhand der aushängenden Bebauungspläne. Wolfgang Klein (FWG), Mitglied im Ortsbeirat, erinnert sich im Gespräch mit Bauamtsleiter Christoph Kamplade daran, dass Arzheim schon Ende der 90er-Jahre erste Pläne zur Schaffung eines Neubaugebietes im Bitterfeld hatte. 2012/13 sei es dann ernst geworden. In vier Stadtdörfern wurden Überlegungen zur Ausweisung eines Baugebietes konkretisiert.

Ortsvorsteher Kißel betont, dass das Arzheimer Neubaugebiet zu scheitern drohte, weil eine Erbengemeinschaft, die ein zentrales Grundstück im Baugebiet besaß, nicht verkaufen wollte. Thomas Hirsch (CDU), ehemaliger Oberbürgermeister, habe in einem intensiven Gespräch dann die beiden Erben davon überzeugen können, dass dieses Neubaugebiet notwendig und für Arzheim richtig sei.

Am Arzheimer Bittenweg sollen 22 Einfamilienhäuser, acht Doppelhäuser sowie ein Mehrfamilienhaus entstehen.
Am Arzheimer Bittenweg sollen 22 Einfamilienhäuser, acht Doppelhäuser sowie ein Mehrfamilienhaus entstehen.

Mehrfamilienhaus bereitet Anwohnern Sorgen

Ein wenig Kopfzerbrechen bereitet den Anliegern das geplante Mehrfamilienhaus. Sie fragen, ob es nicht zu groß werden und den benachbarten Häuser in den Abendstunden die Sonne wegnehmen wird. Kerstin Weinbach verwies im Gespräch mit Anwohnern darauf, dass keines der Häuser im Neubaugebiet höher sei als die bestehenden.

Oberbürgermeister Geißler räumt dem Arzheimer Neubaugebiet gute Chancen ein. Er könne sich vorstellen, dass es ein begehrtes und beliebtes Wohngebiet werde. Die Aussicht auf das Hambacher Schloss und die St. Annakapelle empfinde er beispielsweise als beeindruckend. Mit dem Verkauf der Grundstücke soll im Herbst begonnen werden. Der Preis pro Quadratmeter liegt laut Geißler zwischen dem in Mörlheim und dem in Godramstein – also zwischen 305 und 368 Euro.

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