Landau Naturschützer gegen Abschuss von Saatkrähen

Saatkrähen nisten auch am Goethepark.
Saatkrähen nisten auch am Goethepark.

Man erkenne durch die jüngsten Äußerungen von Oberbürgermeister Thomas Hirsch und der Europa-Abgeordneten Christine Schneider (beide CDU) zum Umgang mit den Saatkrähen in Landau, wie kurzsichtig die Politikverantwortlichen agierten. Das teilt der Landauer Naturschutzmanager Peter Keller von Natura Palatina mit. Ein Abschuss der Krähen, wie er vorgeschlagen wurde, sei im besiedelten Bereich verboten. „Im Außenbereich macht es keinen Sinn, da man dort nicht weiß, um welche Saatkrähen es sich handelt und wo sie herkommen.“ Wildschweine oder Rehe schieße man zum Verzehr ab, Saatkrähen, um sie danach in die Tonne zu werfen, sagt Keller. „Ist dies aus moralischer und ethischer Sicht in Ordnung?“

Bequeme Lösungen gibt es nicht

Keller vermisse erneut eigene Vorschläge, wo die vergrämten Saatkrähen hin sollen. „Wo sind die Bäume für eine Kolonie? Warum wurden in der Vergangenheit rings um Landau so viele Bäume ohne Ersatz entfernt?“ Einfach nur den Abschuss zu fordern, ist laut Keller wenig durchdacht, aber typisch für die heutige Politik – Schnellschüsse ohne Gedanken über die Konsequenzen. „Man sucht einfache und bequeme Lösungen; die gibt es aber nicht, wenn man mit der Natur leben will.“

Hirsch und Schneider verbreiteten jüngst die Hoffnung, dass über eine Rechtsänderung die Saatkrähen-Situation lösbar sei. Ob dies durch Abschuss erfolgen könnte oder durch beispielsweise das Entnehmen von Eiern aus den Nestern, werde dann zu klären sein, so Hirsch. Die Population sei so angestiegen, dass sie reguliert werden müsse – wie bei Wildschweinen und Rehen.

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