Landau Natur mit allen Sinnen erfahren
Rund 1000 Schüler durchstreiften zwei Tage lang den Forst. „Der Wald macht Spaß, egal ob jemand in der Stadt oder auf dem Land wohnt“, betont Waldjugendspiele-Organisator Rüdiger Sinn. Kinder aus 50 dritten Klassen waren auf 180.000 Quadratmetern am Taubensuhl unterwegs. Eine logistische Meisterleistung, die Sinn mit seinem 80-köpfigen Team aus Forstamtsmitarbeitern, Studenten der Uni Landau und dem Roten Kreuz stemmte, um den Südpfälzer Kindern ein einzigartiges Erlebnis im Grünen zu ermöglichen. „Ich möchte Jäger werden, um den Wald zu beschützen“, erzählt Maximilian Jäger von der Grundschule Nußdorf, während er mit strahlenden Augen auf der Lichtung im Pfälzer Wald steht. Auch Marc Graf ist mit vollem Eifer und Fernglas unterwegs: „Am liebsten will ich ein Reh sehen“, wünscht sich der Neunjährige. Enthusiastisch begeben sie sich zusammen auf den Elf-Stationen-Kurs, lesen gemeinsam Tierspuren, erkennen Baumarten und entwickeln mit ihren Klassenkameraden Strategien bei abwechslungsreichen Spielen. In einem Mix aus theoretischem Wissen, darauf bezogenen Fragespielen und aktiven Kooperationsspielen erleben die Drittklässler die Natur hautnah. Tiere, Pflanzen und Nachhaltigkeit – das sind die drei Themengebiete, in die die Waldjugendspiele erstmals eingeteilt wurden. „Wir wollen uns auf die besonders wertvollen und wichtigen Bereiche konzentrieren“, erläutert Sinn. Zweck der Eingrenzung sei, dass die Kinder nicht überfordert werden. „Es soll ja viel hängen bleiben. Das Gefühl für den Wald soll wachsen“, sagt Wolfgang Wambsganß, Leiter des Forstamts Haardt, und ergänzt: „Der Wald ist Erzeugungsort und gleichzeitig Lebensraum für Tiere und Pflanzen.“ Dafür gelte es, die Drittklässler zu sensibilisieren. Mit enormem Grundwissen aus der Schule und von privaten Ausflügen gewappnet, sind die Schüler voller Tatendrang unterwegs. Lehrerin Bärbel Fray berichtet: „Die Kinder lieben den Wald.“ Sie weiß um die Wichtigkeit der Veranstaltung: „Sie bedeutet Naturnähe mit allen Sinnen. Das ist gerade für Stadtkinder relevant.“ Der zehnjährige Nico Beschoner bringt es auf den Punkt: „In der Stadt ist es zu laut. Ich gehe lieber in den Wald und finde es cool, ihn zu erforschen.“ „Da ist ein Reh“, ruft Nico. 15 Kinder rennen zur Pappfigur eines jungen Kitzes. Die Entdeckung bringt Punkte. Punkte, die einen erhöhten Anreiz für den Wettbewerb zwischen den Klassen liefern. Die Sieger waren bis Redaktionsschluss nicht in Erfahrung zu bringen. (ncsa)