Landau Nast-Experte Hubert Lehmann im Alter von 82 Jahren verstorben

Hubert Lehmann
Hubert Lehmann

Seinen Thomas Nast kannte er wie fast kein Zweiter. Jetzt ist Hubert Lehmann, Vorsitzender des Thomas-Nast-Vereins und rühriger Werber für den großen Landauer mit dem spitzen Stift, im Alter von 82 Jahren gestorben.

Der frühere Schulleiter Hubert Lehmann konnte Nasts komplexe Werke bis hinein in feinste Details erklären und in die Zeitgeschichte einordnen, und nicht selten hat er dabei Parallelen gezogen zu heutigen Ereignissen, sei es nun amerikanische Politik mit dem „merkwürdigen Präsidenten“ Trump oder beispielsweise Fremdenhass. Als wacher und kritischer Geist hat er dabei auch mit seiner eigenen Meinung nicht hinterm Berg gehalten. Lehmann hat eine große Nast-Ausstellung in Speyer kuratiert, und wiederholt hat er auch die RHEINPFALZ mit Beiträgen zu diesem seinem Herzensthema bereichert. Dabei fand Lehmann bundesweit und darüber hinaus Gehör. Unter anderem hat ihn die Schweriner Volkszeitung mal als freundlichen älteren Herrn „mit weißem Bart und randloser Pauker-Brille“ beschrieben – und damit vielleicht absichtlich, vielleicht zufällig, eine Parallele zu Nasts berühmtester Schöpfung, dem Santa Claus, gezogen.

Erst im Juli hatte die Stadt Landau Hubert Lehmann für dessen langjährige Verdienste um die Allgemeinheit mit ihrer Ehrennadel ausgezeichnet. Schon 1989 hatte sie ihm den Ehrenring verliehen. 1994 war er mit der Freiherr-vom-Stein-Plakette des Landes Rheinland-Pfalz ausgezeichnet worden. Und 2018 wurde der Thomas-Nast-Verein mit Lehmann an der Spitze mit dem Kunst- und Kulturpreis der Dr. Feldbausch-Stiftung geehrt.

Lehmann hatte sich lange in der Kommunalpolitik engagiert, wo er insgesamt 25 Jahre, von 1969 bis 1994, der CDU-Fraktion des Stadtrats angehörte. „Mit Hubert Lehmann verliert die Stadt Landau einen besonderen Menschen und engagierten Kommunalpolitiker“, sagte Oberbürgermeister Thomas Hirsch.

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