Landau Nach Schimmelbefall: Kita-Kinder beziehen Container

KIta-Leiterin Yvonne Bock und das Team freuen sich über das neue Provisorium. Noch mehr, dass der Ausnahmezustand bald ein Ende
KIta-Leiterin Yvonne Bock und das Team freuen sich über das neue Provisorium. Noch mehr, dass der Ausnahmezustand bald ein Ende hat.

Die Ausnahmesituation an der Kita Schützenhof in Landau dauert zwar noch an. Begonnen hat aber das vorletzte Kapitel der Geschichte.

Sie sind so nah an ihrem Domizil, als wären sie schon da. Und doch ist ein Teil der Kinder noch von anderen Spielkameraden getrennt. 38 der insgesamt 88 Kinder werden vorübergehend in Containern betreut, welche während der Schließzeit im Sommer auf dem benachbarten Grundstück aufgestellt und eingerichtet wurden.

Seit dieser Woche herrscht darin jetzt Leben. Wobei die Gruppe noch nicht komplett ist: Die Unter-Zweijährigen sollen noch geschlossen in die Container umziehen. Sie werden aktuell noch im Turnraum betreut. Die Baugenehmigung muss die Stadt nachträglich anpassen, damit auch die Jüngsten dort ihren Kita-Alltag verbringen können. Eine Formalie, sagt Robin Schier, Geschäftsführer des protestantischen Kita-Verbandes Landau und Umgebung, der Träger der Einrichtung ist.

Zwei Notsituationen innerhalb eines Jahres

Im Herbst vergangenen Jahres hatte das hin und her angefangen: Damals wurde in einem Schlafraum Schimmel entdeckt. Zum Vorschein kam dieser in dem Neubau, der erst zwei Jahre zuvor eingeweiht worden war, um mehr Kinder den Landesvorgaben entsprechend in der Kita Schützenhof betreuen zu können. Zurückzuführen war der Missstand auf Schäden im Bereich der Attika, wie der Träger informiert. Da es sich um einen Versicherungsfall handelt, bleiben die Kosten weder auf die Stadt noch auf den Träger hängen. Die Gesamtkosten werden laut Schier am Ende wohl bei einer halben Million Euro liegen. Wenn man unter anderem Ausgaben für den Wiederaufbau und die Anmietung der Container und deren Ausstattung mit berücksichtigt.

Die Kita war im November 2023 zeitweise geschlossen, die Verantwortlichen und vor allem die Eltern mussten jonglieren, um die Betreuung des Nachwuchses zu gewährleisten. Schier und sein Team waren dabei krisenerprobt: Im Sommer 2023 war ein Teil der Kita Haus für Kinder nach einem Wasserschaden geschlossen worden. Es dauerte bis Januar, bis alle wieder unter einem Dach waren.

Wie geht es weiter?

Kinder und Erzieher der Kita-Schützenhof waren zeitweise auf vier Standorte verteilt: Zwei andere Kitas in der Stadt boten Obdach an, Familie Ehrmann wandelte in ihrem Bürogebäude Sozialräume in ein Provisorium um. Und der Großteil jener Kinder, die dort in der Nähe der Kita betreut wurden, ist jetzt in die Container umgezogen. Und der weitere Zeitplan steht.

Die Container sind zwar für ein Jahr angemietet worden. Schier ist jedoch zuversichtlich, dass bis Anfang kommenden Jahres der kürzlich begonnene Wiederaufbau im Neubau der Einrichtung abgeschlossen sein wird, damit Kita-Leiterin Yvonne Bock dann alle wieder beisammen hat. So praktisch es auch sein mag, das Provisorium direkt nebenan zu haben, bedarf es nach wie vor dem Organisationstalent ihres Teams: So muss beispielsweise das Mittagessen frisch gekocht von der Küche rübergebracht werden, umgekehrt werden Kinder vom Container zum Außenbereich der Kita begleitet. Team und vor allem den Kindern wurde viel zugemutet, betonte Dekan Volker Janke. Er dankt allen, dass sie in dieser Not zusammengehalten haben. Der Dank gelte auch der Stadt, die alles zügig in die Wege geleitet habe, um diese Belastungsprobe zu überstehen.

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