Landau Nach Morddrohungen: Früheres Parteimitglied der Linken unter Verdacht
Nach den Morddrohungen gegen vier Lokalpolitiker der Partei Die Linke in Landau hat das Staatsschutzkommissariat des Polizeipräsidiums Rheinpfalz in Ludwigshafen einen Tatverdächtigen ermittelt. Wie die Generalstaatsanwaltschaft Koblenz mitteilt, handelt es sich bei dem Verdächtigen um ein 63-jähriges Ex-Mitglied der Partei aus Kandel. Der Beschuldigte habe nach einer Durchsuchung seines Anwesens am Montagabend eingeräumt, das Schreiben verfasst und mit den vier Patronen, die er noch aus seiner Zeit als Sportschütze in Besitz gehabt habe, in den Briefkasten des Schatzmeisters des Kreisverbands Landau/Südliche Weinstraße eingeworfen zu haben.
Motiv: Blick der Öffentlichkeit auf Partei lenken
Als Motiv gab er laut Generalstaatsanwaltschaft an, dass die Partei aufgrund der zu erwartenden Berichterstattung wieder mehr in den Blick der Öffentlichkeit gerückt werden könne. Auslöser sei die Berichterstattung über eine Demonstration in Stuttgart gewesen, bei der es zu Sachbeschädigungen gekommen sei und tags darauf zwei Mitglieder einer Gewerkschaft schwer verletzt worden seien. Er habe nie vorgehabt, die vier Lokalpolitiker tatsächlich zu ermorden.
Morddrohung in Briefkasten geworfen
Die Landeszentralstelle für die Bekämpfung von Terrorismus und Extremismus ermittelt in diesem Fall seit dem 7. Juni wegen des Verdachts der Bedrohung aufgrund einer Strafanzeige des Schatzmeisters des Linken-Kreisverbandes. Der Schatzmeister entdeckte am Samstag, 6. Juni, in seinem Briefkasten einen an ihn adressierten Briefumschlag. In dem Umschlag befanden sich vier Patronen des Kalibers .22 und ein Schreiben mit seinem Namen sowie die Namen drei weiterer Lokalpolitiker der Partei Die Linke, unter ihnen zwei Mitglieder des Landauer Stadtrats.
Wie die Ermittler auf den Verdächtigen gekommen sind, steht hier.