Landau Mangabe Conchita hat wieder Nachwuchs

Conchita mit ihrem Baby.
Conchita mit ihrem Baby.

Es gibt Nachwuchs im Affenhaus, vermeldet der Landauer Zoo. Das jüngste Mitglied der elfköpfigen Landauer Gruppe der Weißscheitelmangaben wurde am 2. Oktober geboren. Für Mutter Conchita, die 2008 in London zur Welt kam und seit 2011 in Landau lebt, ist es bereits das fünfte Jungtier; für Vater Charles das zwölfte. Das Geschlecht des Tiers ist noch nicht bekannt.

Weißscheitelmangaben gehören zu den bedrohtesten Affenarten der Welt. Sie kommen nur in wenigen verbliebenen Waldstücken im Grenzgebiet von Ghana und der Elfenbeinküste in Westafrika vor. Laut Weltnaturschutzunion (IUCN) nimmt der Bestand dieser Art noch immer rapide ab, da ihr Lebensraum weiter geschädigt wird und der Jagddruck, insbesondere in Ghana, zunimmt. Es wird davon ausgegangen, dass die Populationszahlen der Art in den letzten 27 Jahren um mindestens 50 Prozent zurückgegangen sind, obwohl der Rückgang möglicherweise noch gravierender war, was eine Einstufung in der zweithöchsten Gefährdungskategorie der Roten Liste (stark gefährdet) rechtfertigt.

Lebensräume schützen

Der Nachzucht zum Erhalt einer gesunden und stabilen Reserverpopulation in Menschenobhut kommt also eine besondere Bedeutung zu. Neben der Teilnahme am Europäischen ex-situ-Programm (EEP) bemüht sich der Zoo Landau außerdem als Mitglied der West African Primate Conservation Action (WAPCA), einer vom Zoo Heidelberg geleiteten Artenschutzorganisation, für den Schutz der Art vor Ort. WAPCA ist sehr erfolgreich darin, die verbleibenden Lebensräume gemeinsam mit den ortsansässigen Gemeinden vor illegalem Holzeinschlag und die Fauna vor illegaler Jagd zu schützen, heißt es in der Mitteilung des Zoos.

Die Organisation betreibt umfangreiche Umweltbildungsmaßnahmen und eine Auffang- und Zuchtstation für Weißscheitelmangaben und die ebenfalls stark bedrohten Roloway-Meerkatzen, die gemeinsam als Flagschiffarten für den Schutz des Upper Guinea Forest in Ghana und der Elfenbeinküste dienen.

Landauer in Ghana

Aus dieser Station erreichte das Zooteam am Wochenende außerdem die Nachricht, dass der Landauer Zuchtmann Charles bereits zum zweiten Mal Großvater geworden ist. Seine erste Tochter, 2013 im Zoo Landau geboren, wurde im Jahr 2017 im Rahmen des EEP zurück in ihr Heimatland geschickt und zieht ihr inzwischen zweites Jungtier auf. Der Zoo Landau scheut kaum Arbeit und finanzielle Belastungen, um dieses Projekt zu unterstützen. In diesem Frühsommer wurde bereits die zweite Nachzucht, ein im Jahr 2016 geborenes Weibchen, ebenfalls nach Ghana geschickt.

Die Nachkommen der Landauer Tiere könnten möglicherweise zu den Tieren zählen, die zukünftig wieder durch gut geschützte ghanaische Wälder streifen. Mit einem naturnahen Gehege, in dem einige Mangaben unter „halb-wilden“ Bedingungen gehalten und von einem Forscherteam überwacht werden, ist WAPCA den ersten Schritt in Richtung Auswilderung von zoogeborenen Tieren bereits gegangen.

Info

www.wapca.org

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