Landau Mülltonnen: Hol-und-Bring-Service bald nicht mehr kostenlos

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Der Hol-und-Bring- oder Behälterservice des Entsorgungs- und Wirtschaftsbetriebs Landau (EWL) steht auf dem Prüfstand: Für alle Gebiete, in denen Abfallsammelfahrzeuge die Grundstücke nicht anfahren können, wird der Service ab 2024 voraussichtlich kostenpflichtig, wie der EWL mitteilt. „Wir müssen den Behälterservice umstellen, weil die bisherige Finanzierung dem Gebührenrecht widerspricht. Das mahnt auch unser Wirtschaftsprüfer an“, betont der EWL-Vorstandsvorsitzende Bernhard Eck.

Seit 2019 bietet der EWL den Anwohnern enger Straßen in Landau den Behälterservice an. Wegen schmaler Zufahrten können ihre Grundstücke von den großen Abfallsammelfahrzeugen nicht direkt oder wegen fehlender Wendemöglichkeiten nur rückwärts angefahren werden – was aus Gründen der Arbeitssicherheit nicht möglich ist. Deshalb richtete der EWL Sammelstellen für die Abfalltonnen von diesen Grundstücken ein: Dorthin müssen die Anwohner ihre Tonnen für die Leerung bereitstellen und abholen. Für diejenigen, die das nicht selbst übernehmen können, hat der EWL den Hol-und-Bring-Service eingeführt. Die Kosten für diese von der externen Firma Süd-Müll durchgeführte Dienstleistung wurden bisher solidarisch auf alle Gebührenzahler umgelegt. „Ab 2024 soll das Verursacherprinzip gelten, mit einer speziellen Gebühr für all diejenigen, die den Service auch tatsächlich nutzen“, sagt Tomy Kiptschuk, Leiter der Abteilung Service und Abfallwirtschaft beim EWL.

Die Höhe der künftigen Gebühren für den Hol- und Bring-Service kann der EWL noch nicht genau beziffern. Nach aktueller Schätzung würden sie zwischen 246 Euro pro Jahr für einen Haushalt mit ein bis zwei Personen und 370 Euro pro Jahr für einen Zehn-Personen-Haushalt liegen. Derzeit werden über den Behälterservice 2380 Tonnen morgens an der Grundstücksgrenze abgeholt und nachmittags nach der Leerung wieder zurückgestellt. Wie viele Haushalte den Service auch unter den neuen Bedingungen beibehalten wollen ermittelt der EWL nun in einer Umfrage. Alle Anlieger der 288 Sammelplätze in 72 Straßen erhalten diese per Brief – und können sich bis zum 25. Juni äußern.

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