Landau Landauer Zoo setzt Schwerpunkt bei Tieren von Philippinen

Kein dicker Hamster: Einer der beiden Riesenborkenkletterer.
Kein dicker Hamster: Einer der beiden Riesenborkenkletterer.

Seit einigen Tagen wartet der Zoo Landau mit zwei neuen Tierarten auf: zwei Nördlichen Riesenborkenkletterern als Nachzuchten aus dem Kölner Zoo und einem Palawan-Stachelschwein aus dem Zoo Neunkirchen.

Die Neuzugänge bezogen ein Gemeinschaftsgehege in der neuen Anlage für philippinische Tierarten. Diese war vom Freundeskreis des Zoos finanziert und auf dem Gelände des ehemaligen Streichelzoos gebaut worden.

Nach Angaben von Zootierärztin Christina Schubert kommt der Riesenborkenkletterer nur auf der philippinischen Insel Luzon vor. Das Tier, das manchmal auch als Riesenborkenratte bezeichnet wird, ist mit einem stattlichen Körpergewicht von bis zu 2,4 Kilogramm der größte Vertreter der Tierfamilie der Langschwanzmäuse. Die Tiere können farblich von fast weiß bis zu schwarzweißen Mustern variieren. Laut Roter Liste der Weltnaturschutzunion ist die Art bisher offiziell nicht gefährdet. Die Tiere werden aber stark bejagt und wurden in einigen Gebieten sogar bereits ausgerottet.

Stachelschwein ist stark gefährdet

Auch dem Palawan- oder Philippinen-Stachelschwein wird der Mensch zum Verhängnis. Die Art leidet unter Lebensraumverlust, nicht-nachhaltiger Bejagung für den Fleischmarkt oder die sogenannte Traditionelle Chinesische Medizin sowie dem Lebendfang für den Tierhandel. Laut Roter Liste gilt sie als gefährdet. Das Palawan-Stachelschwein ist deutlich kleiner als das Festland-Stachelschwein, und es hat ein weniger ausgeprägtes, fast ganz dunkelgraues Stachelkleid. Der Landauer Zoo ist außer dem Zoo Neunkirchen der einzige, der die Art in Deutschland hält.

Mit den Neuzugängen sei der Artenbestand der neuen Philippinen-Anlage fast komplett, sagte Zoodirektor Dr. Jens-Ove Heckel. Die Schwerpunktsetzung begründet er damit, dass die Philippinen ein Brennpunkt der Biodiversität seien, also besonders artenreich. Leider seien aber auch unzählige Arten des Inselarchipels akut bedroht. „Es gibt damit nicht nur zoologisch und tiergärtnerisch interessante Arten, sondern für die meisten ist die Haltung und Nachzucht in menschlicher Obhut zunächst ein wichtiger Aspekt ihrer langfristigen Erhaltung“, so Heckel.

Zoo hilft auch vor Ort

Eine der neuen Innenanlagen mit dazugehöriger Außenvoliere ist noch nicht besetzt. Diese sollen zunächst mit als Ausweichquartiere für regelmäßige zooeigene Nachzuchten, wie zum Beispiel der philippinischen Palawan-Pfaufasane oder Bartlett’s Dolchstichtauben genutzt werden. Auch mit diesen Vogelarten, sowie darüber hinaus mit Rotsteißkakadus, Prinz-Alfred-Hirschen und Visayas-Mähnenschweinen setzt der Zoo Landau einen Schwerpunkt in der Haltung philippinischer Tierarten. Passend dazu läuft seit vielen Jahren das Artenschutzengagement vor Ort. Der Zoo, der Zoofreundeskreis sowie die Stadtholding Landau fördern zudem die Naturschutzarbeit der philippinischen Katala-Foundation und der Talarak-Foundation.

Sieht putzig aus: Stachelschwein.
Sieht putzig aus: Stachelschwein.
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