Landau Landauer Studentin zur Forschung an der Elbe

Die 22-Jährige Alina Mees entnahm auf ihrer Expedition etliche Wasser- und Bodenproben aus der Elbe, die nun auf ihren Schadstof
Die 22-Jährige Alina Mees entnahm auf ihrer Expedition etliche Wasser- und Bodenproben aus der Elbe, die nun auf ihren Schadstoffgehalt untersucht werden.

Im Namen der Wissenschaft segelte eine Landauer Studentin zwei Wochen mit dem Forschungsboot „Aldebaran“ über die Elbe, deren Zustand nicht gut ist. An Bord musste sie sich nicht nur der Forschung widmen.

14 Tage war sie an Bord. 380 Kilometer hat sie auf der Elbe zurückgelegt. Alina Mees, Studentin der Landauer Universität, war zu einer Expedition auf dem Forschungssegler Aldebaran unterwegs, auf dem sie für das Institut für Umweltwissenschaften der Universität Landau ein Forschungsprojekt mitbetreute und nach Schadstoffen im Wasser suchte. Bei der vom Bundesverband Meeresmüll organisierten Expedition nahmen Wissenschaftler an 55 Stellen knapp 250 Wasser- und Bodenproben und wollen dadurch den Zustand der Elbe erforschen und auf ihre Probleme aufmerksam machen.

Das Landauer Forschungsprojekt ist eines von sechs Projekten der Aldebaran-Expedition und geht der Frage nach, wie sich die Schadstoffe in der Elbe auf die im Sediment lebenden Mikroorganismen auswirken – also jene Organismen, die im Boden von Flüssen und Seen leben. Und wie hoch deren Potenzial ist, Methan und somit Kohlenstoff und Treibhausgase zu erzeugen. „Der Zustand der Elbe ist nicht gut“, bedauert Mees. „Durch die Elbvertiefung werden viele Sedimente und Schadstoffe aufgewirbelt und sind jetzt im Wasser.“ Bei der Elbvertiefung wird, wie der Name schon sagt, die Elbe tiefer geschaufelt, sodass auch Schiffe mit größerem Tiefgang auslaufen dürfen. Zu DDR-Zeiten seien zudem viele Schadstoffe ungefiltert in die Elbe eingebracht worden, weiß Mees. Laut Frank Schweikert, dem Organisator der Tour, sei die Elbe einer der dreckigsten Flüsse Europas, was auch für die Ozeane problematisch sei. „Denn alles, was die Elbe in ihrem Verlauf mitführt, landet am Ende in der Nordsee.“

Hilft Seegras?

Bei den Untersuchungen wollen Forscher der Universitäten Landau und Kaiserslautern unter anderem die Fragestellung klären, wie Schadstoffen beizukommen ist. „Eine Idee ist zum Beispiel, Seegras anzupflanzen, das die Schadstoffe binden soll und dann geerntet werden kann“, sagt die 22-Jährige.

An Bord der Aldebaran, die insgesamt 22 Tage und über 700 Kilometer unterwegs war, hatte die Studentin der Umweltwissenschaften aber auch ganz andere Aufgaben. So hat sie sich zum Beispiel auch um das Kochen für die Crew gekümmert. Entlang der Strecke – Mees stieg in Magdeburg zu und am Ende der Tour in Cuxhaven wieder aus – habe es zwar viele schöne Landschaften zu sehen gegeben, Zeit, diese oder Städte zu erkunden sei aber nicht gewesen. „Wir konnten uns nur Hamburg anschauen, ansonsten hatten wir ein vollgepacktes Programm“, verrät Mees. „Es war insgesamt sehr abenteuerlich, ich habe viele interessante Menschen kennengelernt und wir haben immer wieder etwas Neues erlebt. Der Höhepunkt war für mich, als wir direkt vor der Elbphilharmonie angelegt haben.“

Kamerateam an Bord

Das Kamerateam, dass den Fortschritt filmisch für Youtube und Instagram begleitete, schien sie dabei nicht aus dem Konzept zu bringen. Die Crewmitglieder dokumentierten ihre Erfahrungen zudem in einem Tourtagebuch auf der Internetseite des Bundesverbandes Meeresmüll. „Ich habe auch selbst Videos gedreht und einen guten Einblick darin bekommen, wie Medienarbeit funktioniert. Das waren coole Erfahrungen, da ich mir vorstellen kann, nach dem Studium in der Forschung oder im Umweltjournalismus zu arbeiten“, sagt Mees.

Die Verbindung von Medienarbeit und Forschung sei wichtig, um Erkenntnisse und Fortschritte der Gesellschaft näherzubringen. Auch deshalb habe das Konzept der Expedition sie überzeugt. Darüber hinaus begeisterte die Studentin, die ihren Beruf später gerne mit Reisen verbinden möchte, die Möglichkeit, praktische Erfahrungen zu sammeln, was aufgrund der Corona-Semester viel zu kurz gekommen sei.

Die gebürtige Saarbrückerin beschäftigt sich auch abseits ihres Studiums viel mit dem Thema Umweltschutz und ist gerne draußen in der Natur: „Ich versuche meinen Alltag möglichst nachhaltig zu gestalten, kaufe überwiegend regionale, unverpackte Bio-Produkte und versuche, wenig mit dem Auto zu fahren.“

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