Landau Landau gedenkt der Opfer des Krieges

Ukrainer erinenrn an das Leid ihrer Landsleute im Kriegsgebiet.
Ukrainer erinenrn an das Leid ihrer Landsleute im Kriegsgebiet.

Kuscheltiere auf dem Pflaster des Rathausplatzes erinnern an die im Krieg getöteten und verletzten Kinder. Ein starkes Symbol für das Leiden in der Ukraine. Die Bilder sind stark. In den Worten wird deutlich, wie schwierig es ist, den richtigen Weg zum Frieden einzuschlagen.

Slawa Ukrajini – Ruhm der Ukraine. Dieser Ruf ist am Freitagabend auf dem Rathausplatz mehrfach erschallt, gefolgt vom gemeinsamen Absingen der ukrainischen Nationalhymne. Rund 300 Menschen waren aus Anlass des Jahrestages des russischen Überfalls auf die Ukraine zusammengekommen, um gemeinsam der Opfer zu gedenken, zusammenzustehen, sich gegenseitig zu trösten und Mut zu machen. An die getöteten Kinder erinnerten Kerzen und Kuscheltiere auf dem Pflaster des Platzes.

Vorausgegangen war ein ökumenisches Friedensgebet in der Stiftskirche mit dem Motto „Hoffnung säen - Frieden ernten“, bei dem die beiden Dekane Volker Janke (protestantisch) und Axel Brecht (katholisch) konstatierten, dass die Sprachlosigkeit, die vor einem Jahr angesichts des russischen Überfalls geherrscht habe, eines imperialistischen Angriffskriegs in Europa, einer gewissen schleichenden Müdigkeit gewichen sei. Sie arbeiteten heraus, dass man einerseits nicht der Kriegslogik verfallen, andererseits am Ende aber auch nicht der Stärkere gewinnen dürfe. Glaube, Liebe und Hoffnung hätten es derzeit nicht leicht, aber bei Gleichgültigkeit und Egoismus könne es keinen gerechten Frieden geben.

Das Böse darf aufgehalten werden

Sie baten darum, solidarisch mit denen zu sein, die Widerstand leisten, und das unendliche Leid der Menschen im Krieg nicht zu vergessen. Kriegsverbrechen müssten verfolgt und Täter angeklagt werden als Beitrag zur Gerechtigkeit. Töten ist gegen Gottes Willen, stellten sie klar, aber das Böse dürfe mit Gewalt aufgehalten werden, wenn danach ein gerechter Frieden geschlossen werde. „Wir treten da leider nicht geschlossen auf“, sagte Janke über den russisch-orthodoxen Patriarchen Kyrill, der Putin unterstütze. Wenn Religion missbraucht werde, dürfe man nicht wegschauen, ergänzte Brecht. Als Zeichen der Hoffnung gab es Samenkörner von Sonnen- und Kornblumen, die mit ihren gelben und blauen Blüten, den farben der Ukraine, zum Zeichen dafür werden sollen, dass das Leben siegt, nicht der Tod.

Geißler: Völkermord stoppen

Oberbürgermeister Dominik Geißler griff die Debatte um Friedensappelle und Waffenlieferungen auf und erinnerte an den zweiten Weltkrieg, in dem die Amerikaner keine isolationistische Haltung eingenommen, sondern sich für Frieden und Freiheit in Europa eingesetzt hätten. Er sprach sich für Waffenlieferungen aus, um den Völkermord eines Psychopathen zu stoppen.

Auf dem Rathausplatz warb der junge Ukrainer Artem Kryvulia für Unterstützung für sein Volk, während Hans-Ludwig Tillner, der die ukrainische Gemeinschaft in der Südpfalz unterstützt, die „endlosen Diskussionen um Waffenlieferungen“ bedauerte. Er wünsche sich manchmal schnellere Reaktionen der bisweilen zögerlichen Bundesregierung, so Tillner, begrüßte aber auch, dass Deutschland eine starke Außenministerin und einen starken Verteidigungsminister habe. Hier sagte Oberbürgermeister Geißler, dass es keinen weiteren Jahrestag des Krieges geben dürfe.

In der Stiftskirche gab es ein ökumenisches Friedensgebet.
In der Stiftskirche gab es ein ökumenisches Friedensgebet.
Etwa 300 Menschen dürfen auf dem Rathausplatz zusammengekommen sein.
Etwa 300 Menschen dürfen auf dem Rathausplatz zusammengekommen sein.
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