Landau Kommentar: Konkret unkonkret

Auf dem Werbeplakat für den Infoabend der Arbeitsgruppe Energiekonzept Südpfalz stand die Frage „Energiewende in der Region – wie geht es weiter?“ Das Problem war nur: Die Region kam kaum vor. Zwar kündigte Ulrich Mohr, Mitglied der Arbeitsgruppe, an, dass er und seine Kollegen ganz sachlich über das Thema sprechen wollten, doch aus diesem ehrenhaften Ziel wurde leider nichts. Stattdessen wurden die Zuhörer eine Stunde lang mit Referaten gequält, die eigentlich nur fünf Minuten dauern sollten und so verständlich waren wie Statistikvorlesungen an Universitäten. Was die Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes bedeutet, welche Konsequenzen diese Novelle für die Region hat? Es blieb im Dunkel. Dafür ging es um Elektromobilität, Gaskraftwerke in Mainz, den Weltklimagipfel, den psychischen Zustand von Energieminister Sigmar Gabriel (SPD) und den Einfluss von Lobbyisten. Auf den Allgemeinplätzen tummelten sich auch die Abgeordneten, in die regionalen Nischen wagten sie sich nicht. Die Veranstalter moderierten nicht, hakten nicht nach, sondern faselten von der Erderwärmung und verteilten Weisheiten aus dem Moralbuch gegen Klimawandel. Das ist keine Aufklärung für die Region, sondern eine Manifestation des Gutmenschentums. Solche Abende haben den Sinn, Bürger zu informieren, und zwar über das Thema, das angekündigt ist. Zuhörer sollten nicht mit Floskeln genervt, sondern mit verständlich vorgetragenen Inhalten gefüttert werden, um sich selbst eine Meinung bilden zu können. Alles andere ist vergeudete Zeit.

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