Landau Kommentar: Heile heile Gänsje

Heile Welt beim LCV. 2014 geht in die Annalen der Vereinsgeschichte als „tolle Kampagne“ ein. Lang und Co haben Kasse gemacht – rund 18.000 Euro Gewinn. Das war nur möglich dank vieler Unterstützer. Der Erfolg ist den Herren des Vorstands zu Kopf gestiegen. In der guten Absicht, den Aktiven eine feste Bleibe zu sichern, stürzt er den Verein in tiefes Gewässer und packt ihm das Gewicht einer langfristigen Verpflichtung ans Bein. Erinnert sei an den 10.000-Euro-Mietrückstand aus dem Narrenheim, dass Udo Lameck in der Maximilianstraße für 1400 Euro monatlich aufgetan hatte. Es ist kaum vier Jahre her, da stand der LCV mit Schulden von 15.000 Euro kurz vor der Insolvenz. Erst eineinhalb Jahre später war er wieder liquide. Schon einmal war der Verein dem Abgrund nahe, als Vorsitzender Ernst Himmelein das LCV-Vermögen einem Verwandten anvertraut und der beim Spekulieren alles verloren hatte. Dennoch vertraut der LCV seinem Vorstand blind. Noch nie haben Mitglieder so schnell ihr Plazet zum Kauf eines Vereinsheims gegeben. Vorsitzender Lang peitschte das Thema durch, nach 45 Minuten hatte er die Freigabe. Grundlage der Entscheidung war eine Liste, die lediglich aus drei Kostenfaktoren bestand. Mögliche Alternativen wurden nicht genannt. Widerspruch wurde widerwillig zugelassen. Nur ein Karnevalist beklagte die Eile. Bis auf die glorreichen Sieben, die das Narrenheim nicht kaufen wollten wie ein Pfund Wurst, wagte keiner den Aufstand. Dass der Vorstand in der Satzung verankern wollte, den Jahresbeitrag selbst zu bestimmen, ist am Ende eine Notiz am Rande. Diese Pointe verhinderte ein Mitglied durch Einspruch. Eigentlich hat sich der Verein eine neue Bescheidenheit auf die Fahnen geschrieben.

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