Landau Irrungen und Wirrungen

Richtung Offenbach gesperrt, heißt es auf einem Schild an der Ausfahrt Landau-Zentrum, wenn man auf der A 65 aus Richtung Karlsruhe kommt. Okay, kein Problem, nach Offenbach will man schließlich nicht, sondern nach Landau Zentrum. Doch auch das ist nicht so ganz einfach. Was Autofahrer allerdings erst feststellen, wenn sie von der Autobahn abgefahren und im ersten der zahlreichen Kreisel gelandet sind, die der Landesbetrieb Mobilität (LBM) Speyer in diesem Bereich mit offensichtlich viel Begeisterung gebaut hat. Umleitung Landau-Zentrum steht auf einem Schild und verweist den Autofahrer in Richtung Mörlheim. Das Schild steht zwar so, dass die Autofahrer es erst entdecken, wenn sie an der Abfahrt in Richtung Mörlheim schon vorbei sind, aber eine Ehrenrunde im Kreisel ist ja nicht schlimm. Zumal die Autofahrer so an der Abfahrt Landau-Zentrum vorbeikommen und gleich mal schauen können, warum sie nicht in das Landauer Zentrum fahren dürfen. Man sieht nichts - keine Arbeiter, keine Baustelle, einfach nichts. „Das ist immer so, ich fahre da jeden Tag vorbei und habe noch nie jemand arbeiten sehen“, erzählt später ein Kollege. Auf Anfrage verweist Yvonne Lederer, beim LBM Speyer für „Projektmanagement Neubau Dahn-Bad Bergzabern“ zuständig, auf eine fast drei Wochen alte Pressemitteilung. In der steht nur, dass das Straßenstück zwischen Kreisel und Messe in Verbindung mit der Sanierung der L 509 vom Kreisel in Richtung Mörlheim saniert wird. Was nicht wirklich eine Antwort ist. Eine Ausschilderung der Umleitung von der Autobahn aus sei in den Vorschriften nicht vorgesehen, denn es sei eine kleinräumige Umleitung, informiert die LBM-Mitarbeiterin immerhin noch. Wobei das mit kleinräumig so eine Sache ist. Wer am Kreisel dem Umleitungspfeil folgt und auf der L 509 in Richtung Mörlheim fährt, kommt bald an die nächste Baustelle. Der Ortseingang nach Mörlheim ist gesperrt und auch sonst ist in Mörlheim einiges gesperrt, so dass es ziemlich kompliziert ist, in den Stadtteil zu kommen. Wer sich nicht auskennt, wird wohl in der Regel dieses Vorhaben irgendwann aufgeben. Kurz vor Mörlheim weist ein Umleitungsschild nach links, dann geht es gleich wieder nach links, vorbei am Jugendwerk St. Josef bis zur Ampelkreuzung und da wieder nach links. Das ist die offizielle Version der Umleitung. Wer sich auskennt, biegt schon ein Stück vor Mörlheim nach links auf einen Wirtschaftsweg ab. Auf dem ist Verkehr wie auf einer Hauptverkehrsstraße und das in beiden Richtungen. Und an der Kreuzung, an der die Autofahrer vom Wirtschaftsweg wieder auf die offizielle Umleitungsstrecke, die Queichheimer Hauptstraße, abbiegen, ist zu Hauptverkehrszeiten Chaos angesagt. Zumindest hat es hier noch nicht gekracht, wie an der Ampelkreuzung in der Queichheimer Hauptstraße. Nachdem es wegen der Umleitung an der Ampel endlose Staus gab, kam irgendjemand auf die Idee die Ampel auszuschalten. Prompt hat es zwei Unfälle gegeben. Die Umleitung sei ordnungsgemäß ausgeschildert, so der einzige Kommentar des LBM auf entsprechende Fragen. Was den Queichheimern, die an der Hauptstraße wohnen, nicht wirklich hilft. Mancher Autofahrer fährt nämlich an der Ampelkreuzung nicht links ab, sondern durch Queichheim, in der Hoffnung so vielleicht den Staus auf der Umleitungsstrecke zu entgehen. Dass auf der Queichheimer Hauptstraße mehrfach die Zahl 30 als Hinweis auf die erlaubte Geschwindigkeit gemalt ist, kann man da ja mal übersehen. „Es ist unverantwortlich, was die da machen. Da da sind auch überhaupt keine Arbeiter dort“, schimpft eine ältere Frau, die in der Queichheimer Hauptstraße wohnt. Der Bus nach Herxheim brauche derzeit zehn Minuten länger als sonst, erzählt eine andere Frau, die an der Haltestelle auf den Bus wartet. Das Busunternehmen habe sogar Zusatzbusse eingesetzt. Zum Ende der Herbstferien sollen alle Sanierungsarbeiten an der L 509 beendet sein, sowohl in Richtung Mörlheim, wie in Richtung Landau-Zentrum, verkündet Lederer. Es heißt also durchhalten. Falls das Wetter nicht mitmache, könne es auch etwas länger dauern, schränkt Lederer vorsichtshalber schon mal ein.

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