Landau Hungerstreik: Jetzt acht Teilnehmerinnen
Die 18-jährige Clara Reis und ihre Mitstreiterinnen wollen auf die verheerende Lage von Tausenden von Flüchtlingen in Lagern in Griechenland, wie zum Beispiel Moria auf Lesbos, aufmerksam machen und vor dem hohen Risiko einer schnellen Ausbreitung von Corona-Infektionen in den Lagern mit ihren niedrigen Hygienestandards warnen. Sie fordern, dass die Bundesregierung handelt und die rund 1600 minderjährigen Flüchtlingen von den Inseln holt oder zumindest dort für bessere Versorgung und Hygienemaßnahmen sorgt. „Wir wollen uns aus unserer extrem privilegierten Situation mit den Menschen solidarisch zeigen, die wirklich leiden“, so Reis.
Körperlich gehe es ihnen „so weit noch ganz gut“, sagte Reis am Sonntagnachmittag. Sie berichtete von gemischten Reaktionen: Ihre Gruppe werde immer wieder als „linksgrün versifft“ beschimpft, ein Kampfbegriff der rechtsextremen Szene, es gebe aber auch sehr viele empathische Rückmeldungen. Die Hungerstreikenden nehmen nur wasser, ab und an mal Fruchtsaft oder Gemüsebrühe zu sich. Sie würden gelegentlich ärztlich kontrolliert, so Reis. Eigentlich hatten die jungen Frauen rund um die Uhr auf dem Rathausplatz kampieren wollen, aber das wurde nicht genehmigt.
Sie stünden mit Menschen in den Flüchtlingslagern in Kontakt und tauschten Videobotschaften untereinander aus, berichtete Reis. Auch überregionale Medien seien auf die Aktion aufmerksam geworden. Die Berliner „Taz“ und „Süddeutsche Zeitung“ wollten berichten.