LANDAU Hirsch: Bei aller Kritik ist Testung für alle guter Ansatz

Ein Corona-Test mit Abstrich. Bald soll es Schnelltests für alle geben.
Ein Corona-Test mit Abstrich. Bald soll es Schnelltests für alle geben.

Zwar gebe es noch viele Unklarheiten, aber die Initiative des rheinland-pfälzischen Gesundheitsministeriums zur Corona-Testung für alle sei ein guter Ansatz für eine Exit-Strategie aus dem Lockdown. Das erklärte Landaus Oberbürgermeister Thomas Hirsch am Sonntag: „Wir werden unseren Beitrag zum Gelingen leisten.“

Ein Schreiben der Landesregierung am späten Freitagnachmittag an Oberbürgermeister und Landräte hatte zunächst für Wirbel gesorgt. Die Kommunen sind aufgefordert worden, Strukturen zu schaffen, damit ab dem 1. März jedem Bürger ein unbegrenztes Corona-Testangebot gemacht werden kann. Bundesweit sollen flächendeckend Antigentests, genannt Point-of-Care-Testing (kurz POC-Test), für die Bevölkerung angeboten werden. POC-Tests können Schnelltests sein oder laborbasierte Nachweise. Ein positiver POC-Befund soll mittels PCR-Test im Labor bestätigt werden. Wie die Landauer Stadtverwaltung mitteilt, sollen dafür neben Angeboten in Praxen und Betrieben vor allem auch die kommunalen Teststrukturen genutzt werden und sogar Feuerwehrangehörige eingesetzt werden.

Thomas Hirsch ätzt, es zeichne die Städte und Landkreise aus, „dass uns das Land erneut zutraut, eine zusätzliche Aufgabe so kurzfristig zu übernehmen“. Allerdings hätten die Kommunen mehr Abstimmung und Kooperation im Vorfeld erwartet, betont der Landauer Stadtchef, der auch stellvertretender Vorsitzender des Städtetags ist.

„Keine gute Steuerung“

Gemeinsam mit den beiden Südpfalz-Landräten Fritz Brechtel (Germersheim) und Dietmar Seefeldt (Südliche Weinstraße) hatte sich Hirsch vor wenigen Tagen für eine Exit-Strategie ausgesprochen, die in Abhängigkeit von der Infektionslage gefahren werden kann. Dafür seien diese Testungen eine grundlegende Voraussetzung, so Hirsch. Allerdings seien die Kommunen überrascht, dass das Land bereits diesen Mittwoch eine „bestätigende Rückmeldung“ erwarte, wie Ambulanzstrukturen für die Testungen (re)aktiviert werden. Dies sei angesichts der notwendigen Abklärung mit ehrenamtlichen Kräften vor Ort keine gute Steuerung, kritisiert Hirsch.

Die Stadt Landau möchte die Mitarbeiter der Feuerwehr nicht einbinden. Die Einsatzfähigkeit der ehrenamtlich aufgestellten Wehr dürfe nicht gefährdet werden.

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