Landau Helfen, wo die Not groß ist

„In Landau leben derzeit 165 Asylbewerber, 25 sind nach Abschluss des Verfahrens geduldet. 70 sind allein in diesem Jahr dazu gekommen und wir erwarten noch weitere 130.“ Das sagte Bürgermeister Thomas Hirsch (CDU) zur Begrüßung der Gäste im Kino. Diese Menschen mit ihren traumatischen Geschichten aufzunehmen, unterzubringen und zu betreuen sei nicht nur eine Herausforderung für die städtischen Gremien, sondern eine gesellschaftliche Aufgabe, denn bei aller Bürokratie stehe das menschliche Zusammenleben im Vordergrund: „Integration findet nicht in städtischen Gremien, sondern auf der Straße statt“, so Hirsch. Die Grünen-Landtagsabgeordnete Anne Spiegel referierte als flüchtlingspolitische Sprecherin der Grünen über den Begriff Willkommenskultur. Der werde ihrer Meinung nach derzeit inflationär benutzt. „Das Recht auf Asyl ist ein Menschenrecht, das nicht ausgehebelt werden darf.“ Der gebürtige Vietnamese Trin Tin Vuong, Vorstandsmitglied im SPD-Ortsverein Landau, der als junger Bootsflüchtling über die Philippinen nach Landau kam, bringt sich heute in das gesellschaftliche Leben der Stadt ein. Mit seinem Engagement wolle er etwas dagegen tun, dass Deutschland immer noch der Ruf nachhänge, fremdenfeindlich zu sein. Anlässlich des „Tags des Flüchtlings“ hat sich der südpfälzische CDU-Bundestagsabgeordnete Thomas Gebhart am Freitag in Mörlheim mit einer sechsköpfigen afghanischen Flüchtlingsfamilie getroffen. Am Gespräch nahmen auch Thomas Hirsch sowie der Ortsvorsteher Joachim Arbogast und seine Stellvertreterin Melanie Simon teil. Die Familie berichtete über die unsichere Lage in ihrem Heimatland. Laut Arbogast bemüht sich die Familie, den Lebensunterhalt möglichst durch eigene Arbeit zu finanzieren. Gebhart und Hirsch sind sich einig: „Wir müssen den Menschen, die wirklich auf Schutz angewiesen sind, helfen.“ Deutschland könne nicht alle aufnehmen, die aus wirtschaftlichen Gründen kämen. Deshalb sei auch die Entscheidung von Bundestag und Bundesrat richtig, Serbien, Mazedonien und Bosnien-Herzegowina als sichere Herkunftsstaaten einzustufen. Die Asylverfahren würden dadurch erheblich beschleunigt. Künftig dürfen Asylbewerber bereits nach drei Monaten arbeiten, wenn eine Vorrangprüfung für sie positiv ausfällt. (srs/rhp)

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