Landau Gruppen warnen vor Unterwanderung des Kindertags

Mit dem kompletten „Spektrum von Rechtsextremisten, Rechtspopulisten, Reichsbürgern, Antisemiten und Verschwörungsideologen“ aus weitem Umkreis und mit demokratiefeindlicher Hetze rechnen drei Südpfälzer Vereinigungen bei einer Demo mit Umzug, die am morgigen Samstag von einem nordrhein-westfälischen Discjockey veranstaltet wird. Bei der aus diffusen Strömungen bestehenden Gruppierung handele es sich keineswegs um harmlose Bürger, schreiben die Omas gegen Rechts Landau und Südpfalz, der Verein für Toleranz und Menschlichkeit Südpfalz und das Offenes antifaschistische Treffen Landau. Wie sehr die Querdenken-Bewegung die freiheitliche Demokratie ablehne, sei Ende Mai beim Demokratiefest der Stadt Neustadt ersichtlich geworden, das massiv durch „Weiße Wanderer“ unterwandert und gestört wurde. Daran wird in Aufrufen zur Landauer Demo angeknüpft. Innenminister Roger Lewentz (SPD) hatte die Geschehnisse auf dem Hambacher Schloss scharf verurteilt und bereits vor einer Störung des Landauer Kindertages gewarnt.

Die drei Organisationen fürchten, dass der Kindertag der Stadt, das Entenrennen des Kinderschutzbundes, das Schulfest der Paul-Moor-Schule sowie eine Tanzveranstaltung der Tanzschule Wienholt unterwandert werden sollen. Sie fordern die Stadt Landau und die zuständigen Ordnungs- und Sicherheitsbehörden auf, dafür Sorge zu tragen, dass alle Veranstaltungen vor Querdenkern und „den von diesem Personenkreis ausgehenden multiplen Bedrohungen und Gefahren“ geschützt werden. Einerseits begrüßen die drei Gruppierungen die festgelegte Bannmeile (die Querdenker dürfen nicht im Inneren der großen Ringstraßen agieren), andererseits sprechen sie schon jetzt von einem „vorprogrammierten Scheitern“, für das jemand die Verantwortung übernehmen müsse. Sie warnen vor Unterwanderdungsstrategien, beispielsweise dem Wechsel der Kleidung.

Die Queichtal-Nahverkehrsgesellschaft (QNV) hat angekündigt, dass bis gegen 18 Uhr mit Einschränkungen im Busverkehr zu rechnen sei.