Landau Gebührenschock an der E-Auto-Ladesäule

 An E-Ladesäulen in Landau werden Standgebühren erhoben.
An E-Ladesäulen in Landau werden Standgebühren erhoben.

Lademöglichkeiten für E-Fahrzeuge sind in Landau sehr gefragt. Wer sein Auto mit Energie versorgen will, sollte sich aber genau informieren. Für manche kommt die Überraschung mit der Rechnung.

Jeder, der Auto fährt, kennt das: Früher oder später blinkt die Tankanzeige, es muss nachgefüllt werden. Während diejenige, die mit einem Verbrenner unterwegs sind, dann schleunigst Benzin oder Diesel brauchen, müssen Elektro- und Hybridfahrer die nächste Ladesäule ansteuern. Auch in Landau gibt es solche Schnellladepunkte. Das Prozedere ist an Ort und Stelle einfach: Stecker rein und warten bis der Akku wieder voll ist. Abgerechnet wird selbstverständlich nicht in Litern, sondern in Kilowattstunden (kWh). Aber nicht nur, wie ein verärgerter Leser berichtet.

„Mein Sohn hat uns besucht und sein Auto an der Bodelschwinghstraße zur Aufladung angeschlossen“, erzählt Heinz Rasink der RHEINPFALZ. Der Blick auf die Rechnung hat seinen Sohn überrascht. Für die geladenen 12,9 kWh wurden 5,52 Euro plus Mehrwertsteuer veranschlagt – soweit so üblich, sagt Rasink. Allerdings blieb es nicht bei diesem Betrag. Eine Zusatzgebühr von 15,32 Euro für die Parkdauer von dreieinhalb Stunden an der Ladesäule stehen direkt darunter. „An einem Sonntag, an dem das Parken in unserer Straße kostenfrei ist“, sagt Rasink. „Es kann doch nicht sein, dass umweltbewusste Fahrzeughalter auf diese Weise zur Kasse gebeten werden.“ Einen Hinweis auf die Mehrkosten wegen der Standgebühr gebe es an der Ladesäule nicht. Das stehe nur in der Fußnote der Rechnung. Und es sei auch für seinen Sohn das erste Mal, dass er für das Abstellen seines Fahrzeugs an einem Ladepunkt Parkgebühren zahlen musste.

Stadt möchte Blockieren von Säulen verhindern

Die Stadt Landau erklärt auf Anfrage der RHEINPFALZ, dass Standgebühren erhoben werden, um das Blockieren der Säule über den Ladezeitraum hinaus zu vermeiden. Das gelte unabhängig vom Wochentag. Außerdem müsse unterschieden werden, ob mit einer Verbundkarte der Energie Südwest Elektroauto für Landau (Esel) oder einer externen Karte im öffentlichen Ladenetz der Energie Südwest geladen wird. Kunden ohne Esel-Karte laden zum jeweiligen Tarif, den sie bei ihrem Anbieter abgeschlossen haben. Dieser werde den Kunden vor dem Ladevorgang in der App angezeigt, erklärt die Stadt.

Um zu besseren Konditionen an den Energie-Südwest-Säulen in Landau laden zu können, empfiehlt die Stadt daher eine Ladekarte des Esel-Verbunds. Zwar wird auch nach diesem Tarif eine Standgebühr erhoben, allerdings erst nach vier Stunden, außerdem ist sie auf 12 Euro begrenzt. Kunden mit fremden Ladekarten zahlen abhängig von ihrem Tarif an den Esel-Säulen ab zwei Stunden eine Ladegebühr.

Vater möchte kein E-Auto mehr

Heinz Rasink hält die Vorgehensweise der Stadt Landau nach wie vor für nicht richtig. Wenigstens an den Ladesäulen sollten Hinweise angebracht werden, um Auswärtige auf die zusätzlichen Kosten hinzuweisen. Im nahen Edenkoben zum Beispiel werden keine Standgebühren erhoben, und das sei sicherlich nicht die einzige Gemeinde, die darauf verzichte, sagt Rasink. Aufgrund der Erfahrungen, die sein Sohn beim Besuch in Landau machen musste, sei er selbst von seinem Wunsch nach einem Elektroauto zurückgetreten.

Die Stadt hat auf die Rasinks Beschwerde reagiert, und seinem Sohn eine kostenlose Esel-Ladekarte angeboten, zusammen mit einer Gutschrift in Höhe von 25 Euro für zukünftige Ladevorgänge. Bisher sei dieses Angebot nicht genutzt worden, teilt die Stadt mit.

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