Landau Garten als Treffpunkt: Die Liebe einer Frau für Hortensien

Anni Silbernagel investiert täglich zwei Stunden in ihrem Garten.
Anni Silbernagel investiert täglich zwei Stunden in ihrem Garten.

Hortensiensträucher werden in der Südpfalz immer beliebter. Ein wahres Blütenmeer findet man in Mörzheim, wo Anni Silbernagel ihren Garten mit viel Liebe pflegt und hegt.

Gleich nach dem Hofeingang rechts auf einer kleinen Anhöhe findet man Blumen satt. Seit etwa 30 Jahren wächst der Garten von Anni Silbernagel stetig. Der Anfang war eher unspektakulär. Die Fläche war früher eingeteilt in Hühnergehege und Nutzgarten. Später gab es dann keine Hühner mehr und die zunächst große Familie verkleinerte sich mit den Jahren. Zum Schluss lebten noch Karl-Heinz und Anni Silbernagel in dem Anwesen.

Der Garten mit all seinem Gemüse wurde dann mit der Zeit zu viel für das Ehepaar. „Das, was der Garten an Ernte hergab, konnten wir gar nicht mehr konsumieren“, so die 81-Jährige. „Wissen Sie, wenn man an einem Salatkopf drei Tage essen muss, reicht das.“ Der Pflanzgarten hatte seine Schuldigkeit getan. Doch, was macht man mit der schönen Fläche direkt gegenüber des Hauses?

Garten als Treffpunkt

Durch Tauschaktionen und nach intensivem Stöbern in Blumenmärkten hat das Ehepaar eine Großzahl an Blumen großgezogen. Doch das Hauptmerkmal lag und liegt bis heute für Anni Silbernagel immer auf den Hortensien. Daneben findet man einzeln Sonnenhut, Ringelblumen, Efeu, Buchs, Rosen und einige große Zypressen, die den Garten umrunden. Durch diese und einer großzügig gestalteten Holzpergola mittendrin bietet der Garten auch bei heißem Wetter ein angenehmes Klima für den Besucher.

Früher hatten die Silbernagels einen Gemüsegarten.
Früher hatten die Silbernagels einen Gemüsegarten.

Der Schauplatz wurde auch rege genutzt, erinnert sich die Hausherrin. Oft gab es Weinproben oder eine spontane Zusammenkunft von Freunden. Bis spät abends konnten dort die Gäste angenehm sitzen und plaudern. „Das war immer sehr schön“, erinnert sich die 81-Jährige. Auch heute noch kommt der eine oder andere Nachbar für einen Plausch im Garten vorbei.

Besondere Geschenke

Jüngster Neuzugang: Riesen-Hibiskus. Eine Pracht an Rot strahlt da einem entgegen. Übergroße hochgewachsene Blütenblätter fallen ins Auge. Anni Silbernagel lächelt: „Ja, die sind im Moment meine Lieblinge. Sie sind so zart und halten auch nicht lange. Aber für das Auge ein Genuss.“ Allerdings muss die Seniorin auch einiges investieren, ihren Garten so zu erhalten, wie er sich präsentiert. Mindestens zehn Sack Blumenerde legt sie übers Jahr zum Wachstum der Blumen und Sträucher aus. Und etwa zwei Stunden am Tag verbringt sie mit Gießen. „Krätzeln“ muss sie öfters, also rund um die Stauden und Sträucher Unkraut jäten, erklärt sie. Ihr Sohn Achim hilft ihr dabei. Vor allem, wenn es um größere Dinge geht, wenn zum Beispiel Rosen-Bäumchen oder Zypressen geschnitten werden müssen.

Große runde weiße Blüten an langstieligen Sträuchern sind mittlerweile öfters zu sehen.
Große runde weiße Blüten an langstieligen Sträuchern sind mittlerweile öfters zu sehen.

Vor Corona hat Anni Silbernagel zweimal an der Aktion „Tag der offenen Gartentür“ mitgemacht. Das hat ihr damals sehr gefallen, wie sie erzählt. So viele Gespräche mit anderen Gartenfreunden. „Das war sehr unterhaltsam“, erinnert sich die Mörzheimerin. Sogar zwei kleine Bildbände über ihren Garten haben Freunde für sie angefertigt. Was die Gartenzukunft bringt, weiß sie noch nicht. Es falle ihr zunehmend schwerer, für ihren Garten zu sorgen, erzählt sie. Aber so lange sie noch fit ist, ist der Hortensiengarten ihre Augenweide.

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