Landau Fußball: Köpfe frei fürs Sechs-Punkte-Spiel des TB Jahn Zeiskam. Hafner redet Tacheles.

Maurice Hafner  Foto: Iversen
Maurice Hafner

Jetzt zählt’s. Fußball-Verbandsligist TB Jahn Zeiskam braucht Punkte. Bei RWO Alzey soll am Samstag ein Sieg her. Sahin Pitas Spieler sind zumindest für den Saisonendspurt motiviert. Maurice Hafner lässt seine Zukunft offen.

Pita spricht von einem Sechs-Punkte-Spiel beim Tabellenvorletzten: „Wir sind gut drauf. Die Jungs ziehen alle mit. Wir brauchen jetzt endlich ein Erfolgserlebnis.“ Verzichten muss er auf die Mittelfeldspieler Noel Rapp und Christoph Wörzler. Top-Torjäger Eric Biedenbach ist wieder fit für einen Startelfeinsatz. Pita erwartet einen anderen Gegner als beim 2:2 im Hinspiel: „In Alzey hat sich viel verändert. Sie haben einen neuen Trainer. Wir wollen das Spiel lange offenhalten.“ An der Seitenlinie steht in Alzey seit November der 65-jährige Engelbert Klag.

Für das Auswärtsspiel hat der TB Jahn einen Reisebus organisiert. Pita rechnet mit mindestens 25 Fans, die mitkommen. Unter der Woche haben vier Spieler ihre Verträge verlängert. Pita begrüßt das: „Ich habe ihnen gesagt, sie sollen sich schnell entscheiden. Jeder braucht einen freien Kopf im Abstiegskampf.“

Einen freien Kopf hat nun auch Maurice Hafner. Der 26-Jährige hat verlängert. Allerdings nur für ein halbes Jahr. Ob es danach weitergeht, weiß der Stürmer noch nicht: „Ich habe mir lange Gedanken gemacht, ob ich ganz aufhöre mit dem Fußball. Es ist nicht mehr so wie früher.“ Der Zeiskamer vermisst das Familiäre im Verein, nach dem Training eine halbe Stunde länger zu bleiben und noch ein Bierchen zu trinken. „Heute sind das immer nur zwei bis drei Leute. Und immer dieselben. Viele sind nur hier, um Fußball zu spielen.“ Hafner sieht darin auch den Grund für einige Spieler, den Verein zu verlassen.

Auch die Spieler, die nicht spielen können, nimmt Hafner in die Pflicht. „Wenn ich verletzt war, bin ich immer zum Zuschauen gekommen. Heute haben wir Spieler, die sagen: Mir tut die Wade weh. Und dann sieht man sie die ganze Woche nicht.“

Hafner ist seit der Jugend im Verein. Seit 2010 spielt er, mit Ausnahme der vergangenen Saison in Dudenhofen, für die Aktiven. Deshalb habe es nur die Optionen verlängern oder aufhören gegeben: „Ich habe Angebote von anderen Vereinen bekommen, aber Zeiskam ist mein Heimatverein. Außerdem habe ich keine Lust auf die Fahrerei.“

Am vergangenen Sonntag spielte Hafner in der zweiten Mannschaft in der D-Klasse. Da sei es familiärer zugegangen. „Aber die D-Klasse ist dann doch zu tief für mich. Da würde ich verrückt werden.“ Beim 10:0-Sieg erzielte Hafner drei Tore.

Hafner mahnt nicht nur das soziale Miteinander, sondern auch die Vereinsstrukturen und -hierarchien an. „Früher war jedem klar, dass die jüngeren Spieler die Tore aufstellen und Dienste verrichten. Ich habe das auch lange gemacht und nie als Strafe gesehen. Da fehlt es heute an Respekt vor den Älteren.“ Der neue Trainer Stefan Ronecker – nach der Saison – war mit ein Grund für Hafner, zu bleiben: „Er hat mich bei der Vorstellung positiv überrascht. Die Dienste gehen wieder an die jungen Spieler und er möchte den Spaß in die Mannschaft zurückbringen.“ Hafner wünscht sich Veränderungen im Verein. „Ich hoffe, dass nächste Saison mehr Schwung reinkommt. Sahin Pita ist seit elf Jahren unser Trainer, in der Zeit hat sich im Training wenig verändert.“

Hafner sagt, er „werde alles dafür geben, dass wir in der Liga bleiben. Jeder weiß, worum es geht, das trichtert uns der Trainer immer wieder ein. Wir müssen die Punkte unten holen, egal wie.“ fesc

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