Landau/SÜW Forst versorgt Wald per Kalk mit Nährstoffen

Hubschrauber verteilen den Kalk.
Hubschrauber verteilen den Kalk.

Am kommenden Montag, 10. Januar, beginnt das Forstamt Haardt mit Bodenschutzkalkungen mittels Hubschrauber. Es wird parallel in zwei Revieren gekalkt. Möglicherweise werden zwei bis drei Hubschrauber im Einsatz sein.

4960 Tonnen Kalk sollen Bodenversauerung in den Wäldern der Ortsgemeinden der Verbandsgemeinde Landau-Land und teilweise der Verbandsgemeinde Edenkoben stoppen, teilt Förster Mario Biwer mit. Bis März soll auf rund 1650 Hektar gekalkt werden. Der Kommunalwald sei durch Luftschadstoffe belastet.

Den Job werden wieder Hubschrauberpiloten übernehmen. Im „Gepäck“ haben sie pro Hektar rund drei Tonnen naturbelassenen Magnesiumkalk aus der Region. So soll die Bodenversauerung abgepuffert werden. Auch Jahre nach der ersten Bodenschutzkalkung und trotz einer deutlich verbesserten Luftreinhaltepolitik brauche das besagte Waldgebiet auch weiterhin die Hilfe der Forstleute. Säurealtlasten und aktuell immer noch überhöhte Stickstoffeinträge machten den basenarmen Standorten immer noch zu schaffen.

Erfolge bestätigt

Gekalkt werden die Wälder von Birkweiler, Eschbach, Frankweiler, Ilbesheim, Leinsweiler, Siebeldingen, Böchingen, Flemlingen, Gleisweiler und Walsheim. Im Forstrevier Scharfeneck und Haingeraide wird ab der zweiten Januarwoche gekalkt – geeignetes Flugwetter vorausgesetzt.

„Damit stabilisieren wir die aufstockenden Wälder“, betont Biwer. Dass dies funktioniere, zeigten unzählige Forschungsvorhaben. Insbesondere ärmere Waldstandorte wiesen durch die jahrzehntelangen Einträge eine Versauerungsaltlast auf, die die Waldökosysteme und ihre Funktionen nach wie vor beeinträchtigten. „Untersuchungen der Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft in Trippstadt zeigen außerdem, dass die Stickstoffeinträge auf einigen Standorten die ökologische Belastungsgrenze übersteigen.“ Die Folgen sind vor allem Bodenversauerungen und Nährstoffungleichgewichte.

Keine Düngung

„Die Bodenschutzkalkung muss von der in der Landwirtschaft gebräuchlichen Bodendüngung unterschieden werden“, macht Mario Biwer deutlich. Düngung diene in erster Linie der Steigerung der Ertragskraft guter Böden, um das Fehlen eines einzelnen Nährstoffs auszugleichen. Waldstandorte würden hingegen gekalkt, um die durch die Stoffeinträge geschädigte Bodenstruktur zu verbessern, den Regenwurmbesatz zu stärken, die Bodenchemie auszugleichen, eine artenreichere Bodenvegetation zu ermöglichen und die natürliche Verjüngung der Waldbestände zu fördern.

Für Waldbesucher besteht keine Gefahr, unterstreicht das Forstamt. Es könne allerdings kurzfristig zu Beeinträchtigungen kommen. Das Forstamt rät dazu, während der Arbeiten die betreffenden Waldbereich zu meiden. Der Naturkalk sei ungefährlich, könne aber die Kleidung verunreinigen.

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