LANDAU EWL prüft Gefahrenstellen bei Regenrückhaltung

Totholz am Birnbach.
Totholz am Birnbach.

Mit Stapeln aus Ästen und Zweigen am Wegesrand zum Birnbach schafft der Entsorgungs- und Wirtschaftsbetrieb (EWL) eine natürliche Barriere. Andere Einrichtungen schützt er mit Zäunen, damit bei Starkregen keine gefährlichen Situationen entstehen.

Die Äste und Zweige dienen zum einen Insekten und Kleintieren als Rückzugsort. Zum anderen entsteht so eine natürliche Barriere – denn hinter dem liegenden Gehölz befindet sich eine technische Anlage zum Rückhalt von Niederschlag. „Und dort darf sich aus Verkehrssicherungsgründen niemand aufhalten“, informiert Bernhard Eck, Vorstandsvorsitzender des EWL, in einer Pressemitteilung.

Der kommunale Betrieb unterhält dreizehn solcher Areale. Meist sind es Mulden mit sachten Böschungen und einer maximalen Wassertiefe von 30 Zentimeter, die sich in das Landschaftsbild einfügen. Sie dienen dem Regenrückhalt und damit dem Hochwasserschutz der bebauten Gebiete in Landau.

Wasser steigt zügig

Der freie Zutritt zu diesen Biotopen ist nur zulässig, wenn der maximale Wasserstand nicht mehr als 30 Zentimeter betragen kann. Besonders Kinder dürfen dann dort nicht mehr spielen. Denn bei Regen kann das Wasser in den Senken zügig ansteigen, was gefährlich werden kann.

Der EWL hat alle Rückhalteeinrichtungen im Landauer Einzugsgebiet unter die Lupe genommen. An etlichen Stellen werden nun Barrieren errichtet. „Durch die Zunahme von Starkregen räumen wir auch der Zutrittssicherung eine hohe Priorität ein“, unterstreicht Olga Wünschel, Ingenieurin in der EWL-Abwasserabteilung. Neben Hinweisschildern sind dies an etlichen Stellen Zäune.

Doch aus Metall müssen diese nicht überall sein – auch natürliche Materialien verwehren den Zutritt eindeutig. Das können Totholzstapel sein oder dichte Bepflanzungen. Auch Benjeshecken, die aus aufgeschichtetem Gehölzschnitt ergrünen, sind möglich. All diese Möglichkeiten sind günstiger als eine Zaunanlage. An Zu- und Auslauf der Rückhalteeinrichtungen hat der EWL zusätzlich alle Rohre ab einem Durchmesser von 30 Zentimeter mit Gittern versehen. „Hier erhöhen wir die Sicherheit deutlich“, informiert Olga Wünschel.

Schutz für bebaute Gebiete

Jedes Jahr fallen in Landau rund 650 bis 800 Liter Regen je Quadratmeter. In den bebauten Gebieten führt der EWL das Regenwasser in den natürlichen Wasserkreislauf zurück – denn Regenwasser ist in der Regel sauberes Wasser und braucht keine Behandlung in der Kläranlage. Fällt jedoch bei einem Gewitter viel Niederschlag in kurzer Zeit, müssen besondere bauliche Einrichtungen des EWL den Abfluss puffern: Regenüberlauf, Überlaufbecken und Regenrückhalteeinrichtungen entlasten schließlich das Kanalnetz. Denn sie geben das Niederschlagswasser zeitverzögert ab. Dasselbe gilt für Muldensysteme wie am Rande des Gewerbegebietes in Queichheim, wo der Niederschlag komplett auf dem Areal verbleibt und über Versickerung und Verdunstung wieder in den natürlichen Kreislauf gelangt.

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