Landau Energiewende in der Südpfalz:

Welchen allgemeinen Kenntnisstand zu einem so wichtigen Zukunftsthema wie der Energiewende darf von einem Mitarbeiter der RHEINPFALZ erwartet werden, bevor er auf die Öffentlichkeit „losgelassen“ wird? Wie viel Respekt verdienen Ehrenamtliche, die mit sehr viel fachlichem Sachverstand und Engagement ein Energiekonzept zur Energiewende in der Südpfalz erarbeiten und es immerhin schaffen, an einem Infoabend nicht nur die Bundestagsabgeordneten der Region an einen Tisch zu bringen, sondern auch den Gemeindesaal der Stiftskirche bis auf den letzten Platz zu füllen? Tatsächlich war bei der Veranstaltung auch viel Konkretes zu erfahren. So zum Beispiel, dass der überwiegende Teil der Bevölkerung die Energiewende will und dass viele Menschen bereit sind, selbst in die Energiewende zu investieren. Das Interesse daran droht jedoch bei Umsetzung der geplanten Novelle des Erneuerbaren Energien-Gesetzes stark zurückzugehen und damit auch die Energiewende „auszubremsen“. Deutlich wurde auch die ungleiche Behandlung der erneuerbaren Energien im Vergleich zur konservativen Stromerzeugung, insbesondere zur Kernenergie. Letztere erscheint günstig, weil die Kosten der (ungeklärten) Endlagerung des Atommülls bis heute nicht in den Strompreis eingerechnet werden, ganz abgesehen von eigentlich zu fordernden Haftungsrücklagen für letztlich nie ganz auszuschließende atomare Unfälle. Diese Kosten und Risiken trägt die Gesellschaft, und zwar „abseits“ des Strompreises, während die Förderung der regenerativen Energien auf den Strompreis umgelegt wird. Genau genommen auf den Strompreis der kleinen und mittleren Strom-Abnehmer, denn viele Großabnehmer und Konzerne sind bekanntermaßen von der Umlage befreit. Warum nimmt sich die RHEINPFALZ selbst nicht intensiver solcher Themen an? Als RHEINPFALZ-Leser und Teilnehmer des Info-Abends würde ich mir dies wünschen, zumindest jedoch eine seriöse Berichterstattung. Dagegen wird der ans Unverschämte grenzende Kommentar weder dem Abend, noch der Rolle der RHEINPFALZ als größter Tageszeitung der Region gerecht, welche diese aus meiner Sicht eigentlich spielen sollte. (Karikatur: Ritter)

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