Landau Elektroschrott soll stärker recycelt werden

In Elektroschrott stecken viel wertvolle Rohstoffe.
In Elektroschrott stecken viel wertvolle Rohstoffe.

Landau. Seit dem 1. Juli können Verbraucher ausgediente Elektrogeräte bis zu einer bestimmten Größe einfach zur Entsorgung beim Supermarkt oder Discounter abgeben. Das soll die Recyclingquote steigern.

Die Märkte sind zur Annahme von Geräten mit einer Kantenlänge bis zu 25 Zentimetern verpflichtet. Das betrifft beispielsweise Rasierer, elektrische Zahnbürsten, Wasserkocher oder Smartphones, erklärt der Entsorgungs- und Wirtschaftsbetrieb Landau (EWL). Die Lebensmittelhändler hätten sich auf die gesetzliche Neuregelung eingestellt. Alle Märkte mit einer Verkaufsfläche von mehr als 800 Quadratmetern müssen Geräte zurücknehmen, wenn sie mehrmals im Jahr Elektro- und Elektronikgeräte verkaufen. Laut Umweltbundesamt ergeben sich so bundesweit 25.000 zusätzliche Rückgabestellen. „Wir begrüßen diese gesetzliche Neuerung für die Sammlung von Elektroaltgeräten. Denn jedes Gerät mehr, das einer korrekten Entsorgung zugeführt wird, ist ein Gewinn für die Umwelt“, erläutert Andreas Fischer, Abfallberater beim EWL.

Rückgabequote soll steigen

Damit spielt er auf das mit der Novelle verbundene Ziel an: Alte Elektrogeräte sollen vermehrt im Wertstoffkreislauf gehalten werden. Denn nur mithilfe einer sachgerechten Entsorgung über geeignete Sammelstellen – bislang waren das hauptsächlich Wertstoffhöfe wie der des EWL und Elektromärkte – können die Bauteile einer Wiederverwendung oder dem Recycling zugeführt werden.

Bisher liegt die Rücklaufquote für Elektrogeräte in Deutschland bei etwa 44 Prozent. Das ist mit Blick auf den Klima- und Umweltschutz zu wenig: Wertvolle Rohstoffe und Ressourcen gehen verloren, Schadstoffe können freigesetzt werden.

„Der EWL-Wertstoff bleibt natürlich als kommunale Abgabestelle für Elektroschrott erhalten,“ betont Fischer und empfiehlt: „Am besten beim Kauf eines neuen Geräts den defekten Vorgänger gleich ins Recycling geben und nicht im Keller oder auf dem Dachboden lagern. Nur so können wichtige Rohstoffe dem Stoffkreislauf wieder zugeführt werden.“

Tipps zur Abfallvermeidung

Klima und Umwelt profitieren jedoch am meisten, wenn Verbraucher insgesamt weniger zum Anstieg der Abfallberge beitragen. Der EWL hat hierfür einige Tipps: Er empfiehlt, Produkte länger zu nutzen und sich vor Neuanschaffungen zu fragen, ob man wirklich einen neuen Toaster braucht oder ob der neue Laptop wirklich mehr kann. Zweitens rät er zum Reparieren: Es gebe Reparaturbetriebe, Werkskundendienste und nicht zuletzt ehrenamtliche Repair-Cafés wie das in Landau. Drittens empfiehlt der EWL, dass sich Nachbarn selten benötigte Geräte teilen, beispielsweise die Bohrmaschine oder den Rasenmäher. Viertens soll man noch intakte Sachen, die man nicht mehr braucht, verschenken oder Kaufhäusern für Gebrauchtwaren spenden. In Landau gibt es beispielsweise den Ruhango-Markt in der Straße im Grein. In solchen Einrichtungen kann man sich zudem preiswert nach Dingen umschauen, die man braucht. Dies sei eine sehr nachhaltige Form des Konsums, egal ob online oder vor Ort, so Fischer. Und schließlich sollten die Menschen beim

Neukauf auf reparaturfreundliche und langlebige Geräte setzen. Das Umweltzeichen „Blauer Engel“ gebe dabei eine gute Orientierung.
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