Landau Elektrifizierung: „Fünf Millionen sind eine Beleidigung“

Die Mitteilung, dass für das ambitionierte Programm für Bahn-Elektrifizierung im Bundeshaushalt 2019 nur fünf Millionen Euro vorgesehen sind (wir berichteten am 19. September auf der Seite Wirtschaft), hat beim BUND und bei den Grünen Entsetzen hervorgerufen.

Ulrich Mohr, Sprecher des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND), hat einen Brief an alle fünf Südpfälzer Bundestagsabgeordneten geschrieben, in dem er von Krämerseelen spricht angesichts einer nicht mehr weiter auf die lange Bank zu schiebenden Klimapolitik vor allem im Verkehrssektor. „Im Vergleich zu der alleine für den hoch umstrittenen Ausbau der B 10 bereits ausgegebenen halben Milliarde Euro sind diese fünf Millionen Euro für das ganze Bundesgebiet nicht nur ein Hohn, sondern eine Beleidigung für den gesunden Menschenverstand derer, denen Klimaschutz noch ein relevantes Thema ist.“ Der Polemik des Schienenzweckverbandes Süd, die Elektrifizierungsbefürworter seien rückständig, weil die neue Technik heute andere Lösungen biete als 30 Jahre alte Errungenschaften (wir berichteten am 18. September), kontert Mohr mit einem Gutachten der Technischen Universität Dresden vom 3. November 2017, dass die Elektrifizierung mit Oberleitung meist als die bessere Lösung bezeichne. Die Landauer Grünen nehmen die „unerfreulichen Entwicklungen“ zum Anlass, der Stadtverwaltung einige Fragen zu Nutzungszahlen und Bahnhaltepunkten zu stellen. Lukas Hartmann bittet außerdem um eine Einschätzung zur Technologiefrage. Wichtig sei ihnen darüber hinaus, schreibt er, ob Landau die Ausschreibung ergänzen dürfte, wenn die Stadt Mittel zur Verfügung stellen würde. Insbesondere für den morgendlichen Pendlerverkehr aber auch eine Nachtverbindung auf der Strecke Neustadt-Landau-Karlsruhe halten die Grünen dahingehend bedenkenswert.

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