Landau Bessere Startbedingungen für Wohnungslose

Die Obdachlosenunterkunft am Prießnitzweg in Landau.
Die Obdachlosenunterkunft am Prießnitzweg in Landau.

Die Stadt Landau ist in der ersten Runde des Modellprojekts „Housing First“ dabei. Die Landesregierung möchte Langzeitwohnungslosen einen besseren Neustart in ein geregeltes Leben ermöglichen als dies bisher möglich war. Die Freude ist groß.

Wie Alexander Schweitzer, Sozialminister und SPD-Landtagsabgeordneter aus Bad Bergzabern, mitteilt, ist die Finanzierung jetzt gesichert. Das Ministerium für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung fördert drei Projekt für je drei Jahre mit einem jährlichen Personal- und Sachkostenzuschuss in Höhe von bis zu 114.000 Euro. Neben Landau sind auch Koblenz und der Westerwaldkreis am Start.

„Jeder hat das Recht auf eine eigene Wohnung und das Bedürfnis nach Schutz, Privatsphäre und Normalität. Mit dem Programm ,Housing First’ erhalten wohnungslose Menschen die Chance auf ein geregeltes Leben in einer dauerhaft gesicherten Wohnung“, unterstreicht Schweitzer. Er lobt das Projekt als innovativen Ansatz, in dessen Mittelpunkt die auflagenfreie Bereitstellung einer regulären Wohnung stehe. Das unterscheide diesen Ansatz von der bisherigen Handhabung.

Lücke im Angebot

Das begrüßt insbesondere das Landauer Caritas-Zentrum. „Es ist so weit, jetzt endlich“, jubilierte dessen Leiterin Elisabeth Traunmüller im Telefonat mit der RHEINPFALZ. Housing first schließt im Hilfesystem der Stadt Landau eine Lücke und wird von der Caritas als vielversprechendes Angebot gefeiert. Sie stockt die Wohnungslosenhilfe um eineinhalb Stellen auf.

Bislang hat sich die Caritas schon um Obdachlose in Landau gekümmert, die in der 40 Plätze zählenden und eigentlich für Flüchtlinge errichteten Containerunterkunft am Prießnitzweg untergekommen waren. Neu wird sein, dass zunächst eine Wohnung bereitgestellt wird, bevor weitere Hilfen greifen können. Das Konzept zielt also auf eine Normalisierung der Wohnverhältnisse als Grundlage von weiteren Hilfen wie Sucht oder Arbeitslosigkeit. Laut Traunmüller geht es um Menschenwürde, ein Recht auf Selbstbestimmung und Verlässlichkeit. Pro Modellprojekt ist die Aufnahme und Betreuung von mindestens acht Personen vorgesehen.

Auch Sozialdezernent Maximilian Ingenthron (SPD) und der SPD-Landtagsabgeordnete Florian Maier begrüßen die Unterstützung aus Mainz. „Dass Landau den Zuschlag bekommen hat, ist eine schöne Anerkennung für die Caritas, die eine tolle Arbeit macht“, sagte Ingenthron. Maier, auch Vorsitzender der SPD-Stadtratsfraktion, betont, eine feste und geregelte Unterkunft sei der Schlüssel für Wohnungslose, wieder gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen. „Es sollte in unserer Gesellschaft niemandem ein Zuhause versagt bleiben“, unterstreichen die Sozialdemokraten.

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