Landau Bürgerinitiativen warnen vor 50 neuen Geothermiekraftwerken

Das Geothermiekraftwerk in Landau soll grundlegend modernisiert werden.
Das Geothermiekraftwerk in Landau soll grundlegend modernisiert werden.

Mehrere Bürgerinitiativen gegen Tiefengeothermie haben sich am Donnerstag mit einem gemeinsamen Brief an Kreise, Städte und Gemeinden sowie die Öffentlichkeit im Oberrheingraben gewandt, um vor der Förderung von heißem Wasser zu warnen. Sie fürchten, dass die von ihnen abgelehnte Technik durch den Versuch der Lithiumgewinnung neuen Auftrieb bekommt. Konkret seien die Unternehmen Vulcan Energy Resources, Deutsche Erdwärme, die Versorger ENBW, MVV, Badenova und das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) bestrebt, „schätzungsweise 50 bis 60 Tiefengeothermie-Kraftwerke“ zwischen Basel, Mannheim und Landau zu bauen. Die Bürgerinitiativen sehen die Tiefengeothermie kritisch, weil sie Erdbeben auslösen und das Grundwasser gefährden könne und die Stromgewinnung keinen wesentlichen Beitrag zur Deckung des Bedarfs leiste. Wärme werde aufgrund fehlender Wärmenetze meist nicht geliefert. Eigentliches Ziel der Pläne sei die Gewinnung von Lithium, einem Stoff, der für die Batterieherstellung und die Elektromobilität benötigt wird. Doch diese Technik sei noch nicht ausgereift. Unterzeichnet ist das Schreiben unter anderem von der Bürgerinitiative Geothermie Landau und der Bürgerinitiative Energieforum Rohrbach & Insheim. Pläne und erste Versuche zur Lithiumgewinnung gibt es in den beiden Geothermiekraftwerken Landau und Insheim. In beiden soll je eine weitere Bohrung niedergebracht werden, um den Wasserdurchsatz zu vergrößern. Pläne für die Lithium-Gewinnung gibt es auch in Haßloch und Ottersheim.

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