Landau 500 Mundschutzmasken für Ärztliche Bereitschaftspraxis

Eine FFP3 Atemschutzmaske.
Eine FFP3 Atemschutzmaske.

Vor wenigen Tagen noch hatte der Ärztliche Bereitschaftsdienst in Landau händeringend nach Mundschutzmasken Ausschau gehalten. Ganz plötzlich hat sich das Blatt gewandelt.

Albrecht Diehl, der Leiter des Ärztlichen Bereitschaftsdienstes, kann sein Glück kaum fassen: „Ich hätte nicht für möglich gehalten, dass die Idee des Spendenaufrufs über der Zeitung so konkrete Ergebnisse haben wird.“ Die RHEINPFALZ hatte in der vergangenen Woche über die Not des Dienstes berichtet.

Während bundesweit Kliniken, Arztpraxen und ambulante Dienste auf die dringend benötigte Lieferung von Schutzausrüstung warten, kann Diehl am Montag 500 Atemschutzmasken und 250 Schutzanzüge in Empfang nehmen. „Damit sind wir für die nächsten Tage gerüstet, so stürmisch sie auch sein sollten“, sagt Diehl.

Was ihn verwundere, sei die Tatsache, dass sein Hilferuf im rund 200 Kilometer entfernten Hüttlingen erhört wurde. In dem 6000-Einwohner-Dorf, das sich in der Nähe von Aalen befindet. Dort hat die Firma D-Track ihren Sitz. Ihr Geschäftsführer Frank Müller hatte in den sozialen Netzwerken den RHEINPFALZ-Beitrag mit dem Spendenaufruf gesehen. Er zögerte nicht lange und meldete sich bei Diehl in Landau.

Schutzausrüstung zurückgehalten

Das mittelständische Unternehmen D-Track war bis vor Kurzem nur Handwerksbetrieben ein Begriff, da sie dort ihre Schutzmasken und -anzüge bestellen können. Zuletzt erhielt Müller jedoch Hunderte Anrufe von Medizinern, die ihn um Unterstützung baten. Es hatte nämlich innerhalb von wenigen Tagen die Runde gemacht, dass er noch Schutzartikel auf Lager hat, die er der Gesundheitsbranche zukommen lässt, damit die Versorgung der Patienten gesichert ist.

„Als wir Anfang Januar Signale erhielten, dass das Virus auch unseren Alltag durcheinanderwirbeln und vor allem das Gesundheitssystem belasten kann, haben wir die für die Behandlung von Patienten infrage kommenden Waren für solch eine Notsituation gelagert“, sagt Müller im Gespräch mit der RHEINPFALZ. Dabei mache sein Unternehmen kein Profit, ganz im Gegenteil. Die Materialien stelle er zum Selbstkostenpreis zur Verfügung. „Wie ich gehört habe, preisen manche Menschen Mundschutzmasken für 30 bis 40 Euro das Stück an, ein völlig überteuerter Preis.“ Davon abgesehen sind die Materialien derzeit größtenteils vergriffen. Von daher überrascht es nicht, dass Ärzte und Arzthelfer unter Tränen die Schutzmaterialien in Empfang nehmen. Da habe es viele bewegende Momente bei seiner beispiellosen Aktion gegeben, sagt Müller.

Kurierdienst wird beauftragt

Den Medizinern in seinem Landkreis hat er die Masken und Schutzanzüge persönlich vorbeigebracht. Mediziner von weiter weg hat er darum gebeten, einen Kurierdienst zu organisieren. Vom postalischen Weg sieht er ab, nachdem seine Sendungen zuletzt „in mysteriöser Weise“ die Empfänger nicht erreichten. Die Landauer Lieferung war die letzte. „Es ist nichts mehr da“, sagt Müller.

x