Lokalsport Südpfalz Zwißlers erstes Final Four als Trainer

BELLHEIM/LINGENFELD (mame). Die SG Ottersheim/Bellheim/Zeiskam und die HSG Lingenfeld/Schwegenheim haben das Final Four des Erdinger-Handball-Pfalzpokals der Frauen erreicht. Während der Oberligist aus Bellheim im Halbfinale gegen den TV Schifferstadt (Montag, 11 Uhr, in Hochdorf) Favorit ist, sieht Ferdinand Pfirrmann, der scheidende HSG-Trainer, seine Pfalzliga-Mannschaft im Parallelspiel in Dannstadt als krassen Außenseiter gegen die VTV Mundenheim.

„Man muss einfach sehen, dass die Runde bei uns schon vorbei ist. Da ist die Luft natürlich raus. Wir haben zwar noch trainiert, aber nicht mehr mit der Intensität wie sonst“, erklärt Pfirrmann. Der Oberligist aus der Chemiestadt, der in die Finalrunde eingezogen ist, ohne ein Spiel gespielt zu haben, weil die Gegner schon im Vorfeld die Waffen streckten, steht noch voll im Saft und muss noch letzte Restzweifel am Klassenerhalt beseitigen. Es ist also davon auszugehen, dass VTV-Trainer Dominic Pfanger die Zügel auch in der spielfreien Zeit nicht hat schleifen lassen. Pfanger, das ist eben jener Trainer, der in Lingenfeld viel Lob bekam, weil er die HSG-Torhüterinnen trainiert und, wie Pfirrmann attestiert, stark verbessert hat. Auch das macht die Aufgabe für den Pfalzliga-Vizemeister nicht leichter, denn Pfirrmann sagt: „Er kennt uns und wird seine Mannschaft da entsprechend einstellen.“ Dennoch: Vorher schon geschlagen geben will Pfirrmann sich nicht: „Vielleicht werden wir ja etwas unterschätzt.“ In jedem Fall sei alleine das Erreichen des Final Four ein toller Erfolg und die Belohnung für eine insgesamt tolle Saison. „Für mich ist das ein toller Abschied, auch wenn ich hier gerne noch weitergemacht hätte“, sagt der Trainer, der die erste Mannschaft seines Heimvereins TV Wörth übernehmen wird. Für die Mannschaft sei das Final Four ein tolles Erlebnis. Tamara Fahlbusch kehrt nach langer Verletzungspause wieder in den Kader zurück. Mit Meike Silaghi habe man eine der besten Kreisläuferinnen der Pfalz im Kader, sagt Pfirrmann. Die Stärke der Mannschaft sei das schnelle Spiel nach vorne. Die SG OBZ darf in ihrem Halbfinale als Favorit gelten und kann sich berechtigte Chancen auf den Pokalsieg machen. Noch nie kamen die SG-Frauen ins Final Four, es wäre somit der erste Pokalerfolg in der SG-Geschichte. Im Finale (Montag, 15 Uhr in Hochdorf) wird man wahrscheinlich auf Mundenheim treffen – in der Oberliga sind beide Teams Tabellennachbarn, belegen die Plätze sieben (VTV) und acht. Das Aufeinandertreffen in Mundenheim gewannen die Gastgeberinnen klar und auch im Pfalzpokal hat der Titelverteidiger wesentlich mehr Erfolge vorzuweisen. Dass die am Montag von Bedeutung sind, glaubt OBZ-Trainer Jens Zwißler aber nicht. Ohnehin sei primär die Aufgabe gegen den Pfalzliga-Meister Schifferstadt wichtig. Zwißler warnt davor, diese Mannschaft, die von seinem ehemaligen Trainer bei der TSG Friesenheim, Thomas Müller, gecoacht wird, zu unterschätzen: „Die liegen uns irgendwie nicht und Tom weiß, wie ich ticke. Zudem wird uns Alina Seither wegen Rückenproblemen fehlen. Ich weiß noch nicht, wie wir diesen Ausfall in der Abwehr kompensieren.“ Doch für Zwißler ist klar: „Ich will unbedingt ins Finale und das dann auch gewinnen. Ich bin heiß, die Mädels sind es auch.“ Was genau seiner Mannschaft gegen den TVS im jüngsten Vorbereitungsspiel oder auch beim Ausscheiden in der Pokalrunde des Vorjahres Probleme bereitete, weiß er aber nicht wirklich. Er sagt: „Es kommt einfach auf die richtige Einstellung an. Wir spielen hier gegen eine Mannschaft, die nächste Saison auch gegen uns in der Oberliga spielt. Da muss die Leistung auch zu 100 Prozent so sein wie in der Oberliga. Das Finale ist Pflicht.“

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