Lokalsport Südpfalz Zweite Anzüge und starke Premieren

«KANDEL.» Nach dem Einzug ins Achtelfinale warten auf die südpfälzischen Fußball-Verbandsligisten VfR Kandel (zum SC Hauenstein) und TB Jahn Zeiskam (bei Landesligist SV Bodenheim) im Verbandspokal am 18. Oktober zwei Auswärtsaufgaben. In der Liga geht es mit Heimspielen weiter.

Das Pokalspiel des VfR Kandel gegen die SG Rieschweiler (3:2) bot am Mittwochabend alle Facetten eines klassischen Pokalfights mit zwei völlig verschiedenen Halbzeiten. Zur Pause stand es „nur“ 2:0 nach totaler Dominanz der Rasenspieler. Adnan Sentürk und Florian Hornig trafen den Pfosten (18. und 22.), SGR-Innenverteidiger Steffen Sprau klärte auf der Linie nach Distanzschuss von Christian Burgstahler (20.), der erstmals wieder in der Startelf stand. Die Tore von Florian Hornig und Pascal Hüll fielen in der 24. Minute und 34. Minute (Elfmeter). Unmittelbar nach Wiederanpfiff fiel das 2:1 durch Daniel Preuß, er setzte sich mit Wucht und Routine gegen Yannick Kindler durch. Der Treffer war der Weckruf für die Gäste. Sie waren fortan feldüberlegen und drängten auf den Ausgleich. VfR-Keeper Patrick Aust parierte einen harten Schuss von Nico Freiler (52.), nach einer Stunde trafen Maximilian Buchholz und Tobias Leonhard innerhalb weniger Sekunden zweimal Aluminium. Das 3:1 markierte Joker Musa Jabbi (70.) per Kopf aus kurzer Distanz, es war sein zweiter Ballkontakt. Buchholz gelang zwei Minuten später das 3:2. Die Gäste drängten, bei einem der wenigen Konter traf Jabbi den Pfosten (85.). Die Özcelik-Elf baute konditionell ab, brachte den Vorsprung aber über die Zeit. Kandels verletzter Coach Yasin Özcelik wollte den Leistungsabfall nicht bewerten: „Ich bin froh, dass wir vor der Pause mal wieder ein richtig gutes Spiel gezeigt haben.“ Der „zweite Anzug“ passt, das war die positive Botschaft des Abends. Neben Sentürk setzte Christian Heil einige Akzente auf der Außenbahn, Mussa Jabbi avancierte mit seinem ersten Saisontor zum Matchwinner. Für das Heimspiel am Samstag gegen Alemannia Waldalgesheim (16 Uhr) kehrt Anton-Ionut Covasan nach einer Studienreise wieder in den Kader zurück. Der Einsatz von Benedikt Brück (grippaler Infekt) ist fraglich. Die Rheinhessen haben ebenfalls großes Verletzungspech, für Trainer Patrick Jörg „auch ein Resultat von mittlerweile sechs englischen Wochen“. Besonders das Fehlen von Torjäger Konstantin Sawin schmerzt, er fehlt seit dem dritten Spieltag wegen Rückenproblemen. Die hochgehandelten Grün-Schwarzen belegen den vierten Rang, der Rückstand zur Spitze beträgt neun Zähler. Der TB Jahn Zeiskam nahm souverän die Pokalhürde beim Bezirksligisten TSG Kaiserslautern. Beim 3:0 (2:0)-Sieg stellte Kapitän Eric Biedenbach mit einem Doppelschlag früh die Weichen auf Sieg. Nach Zuspiel von Engin Koc traf er mit einem präzisen Schuss ins lange Eck (8.), nach einer Viertelstunde überwand er nach sehenswertem Alleingang mit einem Lupfer Gästekeeper Simon Rommelfanger. Dessen Gegenüber Daniel Enzenauer erlebte bei seiner Premiere im Jahn-Tor einen geruhsamen Abend. Außer zwei Chancen durch TSG-Stürmer Maximilian Lauhoff nach der Pause blieben die Gastgeber harmlos. Dann rückte Alexander Schneider in den Fokus. Sein Tor nach einer Stunde wurde zunächst anerkannt, dann revidierte der Referee nach Rücksprache mit dem Assistenten seine Entscheidung. Schneider blieb gelassen, in der 73. Minute sorgte er für den 0:3-Endstand. „Die Mannschaft hat von Beginn an den Willen erkennen lassen, die zuletzt schwachen Leistungen wieder gerade zu rücken“, zog TB-Spielleiter Manfred Weck ein positives Fazit. Für einen Erfolg am Sonntag (15 Uhr) gegen Aufsteiger TuS Rüssingen fordert Weck ein „nahtloses Anknüpfen an die Leistung der ersten halben Stunde vom Mittwoch“. Philipp Mees und Simon Stubenrauch könnten in den Kader zurückkehren. Pascal Thiede steht nach seinem Arbeitsunfall wieder bereit. Der Neuling aus dem Donnersbergkreis ist die Wundertüte der Liga. Den Auswärtsdebakeln bei Armina Ludwigshafen (2:11) und Waldalgesheim (0:5) folgte am Wochenende ein 5:0-Sieg gegen Rieschweiler. „Mit diesen Schwankungen kann ich leben, solange es unter dem Strich stimmt“, sagt Trainer Ako Yalcin in seinem sechsten Jahr. Die Bilanz ist mit vier Siegen und vier Niederlagen ausgeglichen, der Einsatz von Mario Basler ist fraglich.

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