Lokalsport Südpfalz Zur Not auch Rechtsverteidiger

Dominik Wörzler
Dominik Wörzler

«KNITTELSHEIM/ANNWEILER.» In der Fußball-Bezirksliga kann sich der SV Büchelberg am Sonntag beim TuS Knittelsheim zum Meister krönen. Das Spiel beginnt um 15 Uhr. Die Knittelsheimer haben bereits den Klassenverbleib gefeiert. Ein Ziel, das der VTG Queichhambach noch erreichen will. Die Elf von Trainer Marco Bauer empfängt am Sonntag um 15.15 Uhr den FV Freinsheim.

Im Abstiegskampf hat der VTG ein Team zu Gast, das richtig Fahrt aufzunehmen scheint. Zuletzt wurde der letzte Büchelberger Verfolger, Billigheim-Ingenheim, überraschend klar mit 4:1 nach Hause geschickt. „Das darf man nicht überbewerten, solche Ergebnisse sind typisch für diese verrückte Liga, in der jeder jeden schlagen kann. Das haben wir ja selbst in Ruchheim gesehen, als wir nur sehr unglücklich verloren haben“, sagt Dominik Wörzler. Der 22-Jährige ist ein gelernter „Sechser“, musste in dieser Saison aber meist als Rechtsverteidiger die Lücke füllen, die Nic Kuhn verletzungsbedingt hinterlassen hatte. „Zunächst war das schon eine Umstellung. Aber ich spiele da, wo ich dem Team am meisten helfen kann“, sagt der Student der Betriebswirtschaftslehre, ohne zu verhehlen, dass er lieber wieder in die Mittelfeldzentrale rücken würde. Nicht jeder Gegner lasse es zu, dass der Rechtsverteidiger dem eigenen Offensivspiel Impulse verleihen könne, was aber immer sein Ziel sei, so Wörzler. Im Sommer 2017 kehrte er vom SV Wernersberg, mit dem er zweimal aufgestiegen war, zum VTG zurück, für den er schon in der Jugend spielte. Wörzler sieht sich in einer ähnlichen Rolle wie einst Joshua Kimmich beim FC Bayern, der nun auch Erfolg auf einer neuen Position habe. Skireisen sind das Hobby des Annweilerers, der weiß, dass es für seinen Verein im Abstiegskampf nun um alles geht: „Am Sonntag reichen keine 100 Prozent, wir müssen über die Grenze gehen“, fordert er. „Wir müssen es endlich schaffen, diese groben Fehler zu vermeiden, die uns sicher in der Saison schon 20 Punkte gekostet haben.“ Dass in der Mannschaft etwas Unruhe ob der anstehenden Wechsel einiger Spieler und Ausfälle anderer herrschte, zähle jetzt nicht mehr: „Es ist egal, was da war. Am Sonntag müssen es die richten, die da sind. Auch wenn sie dann im Sommer vielleicht woanders sind“, spricht der junge Fußballer offen Klartext. Ein Unentschieden, zehn Siege – es ist eine wahrhaft meisterliche Bilanz des SV Büchelberg im Jahr 2018. Ein Sieg fehlt noch, um das Meisterstück perfekt zu machen. Beim TuS Knittelsheim trifft die Elf von Spielertrainer Marc Kauther auf ein Team, bei dem die Luft raus zu sein scheint. Acht angeschlagene Spieler werden nicht im Aufgebot von TuS-Trainer Kevin Konz stehen, andere sind müde nach vielen intensiv geführten Spielen. „Da ist es normal, dass wir immer noch Lehrgeld bezahlen“, sagt Konz mit Blick auf die teils erschreckend hohen Niederlagen der Mannschaft, die mit der Tordifferenz von minus 26 Treffern eigentlich die ganze Runde nie in ernsthafte Abstiegsgefahr geriet. Für den Aufsteiger, der insgesamt 34 Spieler eingesetzt hat, der einen sehr jungen Kader stellte, war es eine Saison, die, so Konz, „viel Spaß gemacht“ habe: „Ein großes Lob an meine Mannschaft, die sich der Liga angepasst hat und so zu den Derbys viele Zuschauer gelockt hat.“ Das 1:0 gegen Ruchheim sowie den Punkt beim 1:1 im Hinspiel in Büchelberg wertet Konz als sportliche Höhepunkte einer insgesamt guten Saison. An der Defensivleistung will er künftig härter arbeiten wegen der 2,6 Gegentreffer, die sein Team durchschnittlich einzustecken hatte. „Wir mussten oft einige Stammspieler ersetzen, richtig junge Spieler ins Feuer werfen, die ihre Sache gut gemacht haben, aber Männerfußball ist eben schon anders als der in der Jugend“, erklärt der Coach, der mit seinem Team nun völlig befreit aufspielen kann. „Für Knittelsheim ist es der letzte Höhepunkt der Aufstiegssaison. Kevin wird die richtig heiß machen“, meint Kauther. Optimistisch ist er dennoch: „Bei uns hat keiner nachgelassen, wir haben einen Lauf, können personell aus dem Vollen schöpfen und müssen diese eine Hausaufgabe noch erledigen. Ich bin mir sicher, dass uns dies auch gelingen wird.“ Ausserdem spielen 1. FC 08 Haßloch – Fortuna Billigheim-Ingenheim (Sa, 16 Uhr), TSG Jockgrim – VfB Haßloch, FV Berghausen – FC Lustadt, ASV Maxdorf – FSV Freimersheim (So, 15 Uhr)

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