fussball Yanik Wagner: Wie ein Klebstoff, der alles zusammenhält

Yanik Wagner (links, mit Pascal Nebel) spielt seit zehn Jahren in Kandel Fußball.
Yanik Wagner (links, mit Pascal Nebel) spielt seit zehn Jahren in Kandel Fußball.

Der 3:0-Sieg beim SV Rülzheim hat dem Fußball-Verbandsligisten FC Bienwald Kandel vor dem Heimspiel gegen die drittplatzierte TuS Marienborn (Sonntag, 15.30 Uhr) viel Selbstvertrauen gebracht. Der Abstand zu den Plätzen für die Aufstiegsrunde beträgt nur noch zwei Zähler.

Trainer Marco Weißgerber war vor allem zufrieden mit dem Defensivverbund, der nur eine gegnerische Torchance zuließ. Marienborn zählte er bereits vor der Saison zu den Titelfavoriten. Er rechnet mit einem ganz engen Spiel: „Wir brauchen wieder gute Abläufe im Defensivverhalten. Das beginnt beim richtigen Anlaufen der Stürmer und endet beim Torhüter.“

Cakici Vater von Zwillingen

TuS-Trainer Ali Cakici hat vor dem Gespräch mit der RHEINPFALZ gerade den Kreißsaal verlassen. Der frühere Cotrainer von Tomas Oral beim Zweitligisten FC Ingolstadt ist Vater von Zwillingen. Er sagt: „Kandel hat sich beim 0:0 im Hinspiel sehr stark präsentiert. Wir müssen eine robuste Leistung zeigen und im richtigen Moment umschalten.“ Cakici kann personell aus dem Vollen schöpfen. Nur der Einsatz von Lirion Aliu sei fraglich.

Bei Kandel fehlen neben den Langzeitverletzten Aaron Schmidt, Yannik Berdel und Noah Beierle auch Gustavo Rudy (Oberschenkelprobleme) und Kubilay Sahin, der seine Flitterwochen in der Dominikanischen Republik verbringt. Lukas Bosch ist erkältet.

Wagner als Jugendlicher in Lautern

Zum Inventar im Bienwaldstadion gehört Kapitän Yanik Wagner. Der 28-Jährige spielt in der zehnten Saison in Kandel. Weißgerber bezeichnete ihn einmal als „den Klebstoff, der hier alles zusammenhält“. Er hält ihn für einen Leadertyp, der sich noch einmal weiterentwickelt hat.

Wagner ist in Rülzheim aufgewachsen, beim SVR hat er bis zur C-Jugend gespielt. Danach wechselte er zur TSG Kaiserslautern in die Regionalliga. Für mehrere Monate trainierte er beim 1. FCK mit. Von der fünften bis zur elften Klasse besuchte er das Heinrich-Heine-Gymnasium, Jesper Brechtel war sein Klassenkamerad. Er wohnte zunächst im Internat, später in einer Wohngemeinschaft mit anderen Fußballern. Das Abitur machte er dann an der IGS in Kandel.

Nach der Jugend spielte Wagner ein Jahr in seinem Heimatverein in der Landesliga an der Seite von Cotrainer Dominik Glaser und seinem heutigen Mitspieler Dominik Steinel. Dann holte ihn der damalige Trainer Fritz Kern nach Kandel. Der funktionierte ihn vom Rechts- zum Innenverteidiger um.

„Man muss auch mal was zurückgeben“

Nach dem Abstieg 2018 mit vielen Abgängen zeigte Wagner Flagge und hielt den Laden zusammen. Er erklärt: „Ich wurde hier immer sehr gut behandelt. Man kann als Spieler nicht immer nur nehmen, man muss auch mal zurückgeben. Zudem haben wir mit Marco einen sehr guten Trainer. Er lebt das Engagement vor, dass er von uns verlangt. Daher glauben ihm die Spieler, was er sagt.“

Wagner wohnt in einer Vierer-WG in Landau. Er studiert Sport und Wirtschaft für das Lehramt an Realschulen. Und hat bereits eine Vollzeitstelle an der Freien Montessori-Schule. Dort unterstützt er als Schulbegleiter Kinder mit Lerneinschränkung bei der Integration in den Klassenverbund.

Er spielt gerne Badminton und beim TV Rülzheim in einer Freizeitmannschaft Volleyball. Dort ist sein Vater Achim Vorsitzender.

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