Lokalsport Südpfalz Wörth – Hoffenheim – Gladbach

WÖRTH (thc). In der C-Jugend war er einer der auserwählten Jugendspieler am südpfälzischen DFB-Stützpunkt, der damals in Schaidt war. Fünf, sechs Jahre ist das her, Karl-Heinz Ortner, damals einer der Trainer, erinnert sich gut. Mit Freude hat sich Ortner vor zehn Tagen das Endspiel um die deutsche A-Jugend-Meisterschaft angesehen: 5:0 gewinnt 1899 Hoffenheim vor rund 14.000 Zuschauern in der WM-Arena von Gastgeber Hannover 96. Mit Innenverteidiger Steffen Nkansah.

In der D-Jugend spielte Nkansah beim FC Wörth, wo sein großer Bruder Peter immer noch spielt. Seit U14 war er bei der TSG Hoffenheim. Der Gewinn des A-Junioren-Titels ist seine letzte große Errungenschaft beim Club im Kraichgau. Sein Vertrag ist ausgelaufen. Der 18-Jährige wechselt den Verein und das Internat. Seine neue Adresse: Borussia Mönchengladbach. Arie van Lent, sein neuer U19-Trainer, hat ihm noch freigegeben, obwohl das Training angelaufen ist. Nach der Belastung A-Jugend-Meisterschaft (im Halbfinale setzte Hoffenheim sich in Hin- und Rückspiel gegen Schalke durch) genießt Nkansah noch ein bisschen Urlaub. Mit dem besten Sturm und der besten Abwehr hatte sich Hoffenheim in der Bundesliga Süd/Südwest durchgesetzt. Der rechte ist sein starker Fuß, er ist 1,88 Meter groß. In zwei Jahren will er das Abitur haben. „Relativ überraschend“ für ihn kamen die Gladbacher auf ihn zu. Er ließ sich einladen, schaute sich um, hörte zu („es hat mir gut gefallen“), glaubt, mit seinem Wechsel bessere Perspektiven zu haben. Gladbach stellte ihn als ersten Neuzugang vor. Auszüge eines Berichts auf „fohlen-hautnah.de“: „Der deutsche U18-Nationalspieler kommt ablösefrei“ ... „und erhält am linken Niederrhein einen längerfristigen Vertrag.“ „Auch wir haben inzwischen gute Argumente, solche Jungs zu uns zu holen“, wird Roland Virkus, Direktor Jugend und Amateure bei den Fohlen, zitiert. „Und mittlerweile nimmt man uns auch wahr und weiß, dass es eng wird, wenn Gladbach da ist. Wir sind froh, dass er sich für uns entschieden hat.“ Bereits länger hätten die Borussen Nkansah auf dem Zettel gehabt. Er sei in der Defensive vielseitig einsetzbar und sei ein Innenverteidiger mit einer sehr guten Spieleröffnung. Mit zurückhaltend, fast schüchtern, sympathisch, lustig und charakterlich top wird Nkansah beschrieben, der seit der U16 für Deutschland spielt. Deutschland gegen Ghana 2:2 in der Gruppenphase der Weltmeisterschaft, für den Wörther mit ghanaischen Wurzeln väterlicherseits war es ein gutes Ergebnis: „Ich wusste, dass Deutschland sowieso weiterkommt, mit dem 2:2 konnte ich am besten leben.“ In der Dorschbergschule Wörth begann Nkansah seine Schullaufbahn. Künftig sind es nur ein paar Schritte vom Internat im Borussia-Park (Einzelzimmer, 20 Quadratmeter, mit Fernseher und Computer) bis auf den Trainingsplatz. Zweimal die Woche gebe es Einzeltraining, viermal werde nachmittags trainiert, erzählt der seit vier Wochen 18 Jahre alte Spieler. Einmal in der Bundesliga zu spielen, wäre das Größte für ihn.

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