Lokalsport Südpfalz Von Handys und Glücksgöttern

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GERMERSHEIM. Es war ein nervenaufreibender Samstagabend für Germersheims Oberliga-Volleyballer. Schier unendlich mussten sie nach dem schwer erkämpften 3:1-Sieg (20:25, 25:12, 25:20, 25:21) gegen die SSG Etzbach auf das erlösende Ergebnis aus Gonsenheim warten, um über den Klassenerhalt jubeln zu können. Schon im Spiel hatten sie nervenaufreibende Phasen zu überstehen.

Die erste kleinere Aufregung gab es bereits vor dem Spiel, da die zweite Schiedsrichterin nicht erschien. Im Publikum wurde ein Ersatz gesucht. Glücklicherweise war ein lizenzierter Schiedsrichter vor Ort. Germersheims Trainerin Karin Träber konnte aus dem Vollen schöpfen und schickte mit Nils Weber im Zuspiel und Simon Röhrich auf Außen/Annahme zwei Youngster ins Rennen, die ihre Sache gut machten, ihre Nervosität aber doch nicht ganz ablegen konnten. Auch der Rest des Teams zeigte Startschwierigkeiten und machte so die noch sieglosen Gäste stark. Mit hängenden Köpfen ging es zum Seitenwechsel. Doch dann reichten ein paar Punkte, um den Gegner, der nur mit sieben Mann angereist war, ins Wanken zu bringen. Mit Dominik Kuhn am Aufschlag wurde ein 4:5-Rückstand in eine 13:5-Führung umgewandelt. Diese Serie reichte für den Satzgewinn aus. Hätte Germersheim so weiter gemacht, wären wohl die Nerven einiger Fans und von Trainerin Träber geschont worden. Auch eine Gelbe Karte für den Gästetrainer bei Germersheims 14:11-Führung im dritten Satz half den Gastgebern nicht, Ruhe ins eigene Spiel zu bringen. Etzbach wurde immer wieder zu Punkten eingeladen, Träber haderte immer wieder mit leichtfertig vergebenen Chancen ihrer Schützlinge. Am Ende besann sich das Team und machte die 2:1-Satzführung perfekt. Im vierten Satz übernahm Etzbach nach 11:11-Zwischenstand bis zur 20:13-Führung das Kommando. Auf Germersheimer Seite brach die Annahme völlig ein. Alles deutete auf einen Tiebreak hin, den keiner wollte. Irgendwie hatte es der Volleyballgott mit den Gastgebern an diesem Abend wohl doch gut gemeint. Es reichten zwei, drei Punkte, und Etzbach präsentierte sich ängstlich und verunsichert. Daniel Müller-Kästner servierte Aufschlag um Aufschlag und brachte das Team wieder heran. Beim 21:21 kochte die Halle. Christoph Wanner nutzte mit einem Ass den Matchball. Damit war die Pflicht erfüllt. Bevor man aber endgültig jubeln konnte, verging noch eine schier nicht enden wollende Stunde. Gespannt starrten Spieler und Fans auf die Handys. Wie hat der direkten Konkurrent um den Klassenerhalt gegen Tabellenführer Gonsenheim gespielt? Endlich kam die erlösende Nachricht von Gonsenheims Trainer Michael Hefter. Somit kann das Germersheimer Team auch in der Saison 2017/18 in der fünfthöchsten Liga angreifen. Nun gilt es, sich für das letzte Saisonspiel beim VSC Guldental zu motivieren. |alzi

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