Lokalsport Südpfalz Volleyball: Oberliga-Meister ASV Landau fällt tief

Der ASV Landau (hellblau) geht zurück in die Verbandsliga. Foto: Iversen
Der ASV Landau (hellblau) geht zurück in die Verbandsliga.

Der ASV Landau nimmt als Meister der Oberliga Südwest sein Aufstiegsrecht in die Regionalliga nicht wahr. Mehr noch: Er geht freiwillig zwei Klassen tiefer in die Verbandsliga. Weshalb nach 15 Jahren eine Ära endet.

Nach 15 ununterbrochenen Jahren mit 274 Spielen in der Ober- oder Regionalliga (168 Siege) endet eine Ära. Geprägt wurde sie von Trainern wie Peter Humbert, Kai Lohkamp oder Thorsten Zäck und Spielern wie Andre Bohlender, Dominik Adam oder Alex Wüst. Drei Oberliga-Meisterschaften stehen aus den Jahren 2008, 2014 und 2019 in den Annalen. In all den Jahren war der ASV immer das klassenhöchste Team der Südpfalz, auf Pfalzebene die Nummer 2 hinter dem TSV Speyer. Das Herzschlagfinale 2019 mit dem 3:1-Sieg im „Meisterschaftsendspiel“ gegen Bad Salzig wird also für längere Zeit der letzte höherklassige Auftritt des ASV gewesen sein.

Zu wenige Zusagen

Doch wo liegen die Ursachen für diesen radikalen Schnitt? „Von den zwölf Spielern des letzten Jahres gab es nur vier sichere und eine eingeschränkte Zusage“, erklärt Libero Mike Fuchs. Aus der zweiten Mannschaft waren im Jahr zuvor schon Niels Kiefer und Max Seiboth hochgerückt, weitere interne Kandidaten gab es nicht, und auch von außen waren keine Zugänge in Sicht.

Demgegenüber stand bei den Routiniers Steffen Pohl (32) und Tobias Barz (31), die seit sechs beziehungsweise acht Jahren im Mittelblock der höchsten Sprungbelastung ausgesetzt waren, der Wunsch nach einer Pause beziehungsweise deutlichen Reduzierung des sportlichen Umfangs. Pohl wird zu seinem Heimatverein TSG Neustadt zurückkehren. Sebastian Böck und Arvid Schiller gaben ihre Wechsel zum TSV Speyer bekannt, beide hatten wie der ebenfalls nicht mehr zur Verfügung stehende Lukas Theuer bisher einen enormen Aufwand für die Anfahrt zu Trainings und Spielen auf sich genommen. Tjark Kappel beendet im Spätjahr sein Studium und Felix Hartloff sowie Tobias Scholten konnten berufsbedingt nicht voll zusagen.

„Die Oberliga wäre sportlich nicht zu vertreten gewesen, daher haben wir Mitte Mai bei einer Sitzung mit allen Herren-Volleyballern entschieden, den Oberliga-Platz aufzugeben“, fasst Fuchs zusammen, der auch die organisatorischen Erleichterungen in Bezug auf Schiedsrichtermeldungen, Auswärtsfahrten, Spielhallen und Meldegebühren berücksichtigt.

Neben der rein personellen Spieler-Problematik liegen die Ursachen aber auch tiefer, denn der männliche Bereich ist stark geschrumpft. Von ehemals fünf Herrenmannschaften waren zuletzt nur noch zwei am Ball, auch der Jugendbereich ist durch den Fortzug von Thorsten Zäck in Mitleidenschaft gezogen worden. Es fehlen einerseits die Jugendlichen, andererseits aber auch die Trainer. Der Verein hat es nicht geschafft, von den vielen guten Spielern welche über ihre Spielerkarriere hinaus im Verein zu halten.

Mike Fuchs bleibt Trainer

Doch die Lichter gehen nicht ganz aus, um einen „Landauer Kern“ mit Fuchs, Kiefer, Seiboth und Christian König sowie einigen Spielern der zweiten Mannschaft wird die Verbandsliga Rheinhessen/Pfalz in Angriff genommen. Dafür haben die Landauer offene Probetrainings ab dem 27. Mai terminiert, wo mit allen Spielern des Herrenbereichs die Zusammensetzung der beiden Mannschaften angegangen wird. Die erste wichtige Entscheidung ist immerhin schon gefallen: Der 25-jährige Fuchs wird das Traineramt, das er schon im Januar übernommen hatte, weiterführen. fuss

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